1.274 Kilometer von der Südküste Spaniens entfernt liegt Teneriffa – die größte der kanarischen Insel. Mit ganzjährig milden Temperaturen, einer vielfältigen Vegetation, unberührten Wanderwegen und einzigartigen Stränden zieht sie jährlich rund 12 Millionen Urlauber aus aller Welt an.
Dabei ist es die Vielfältigkeit, die die Insel so wundervoll macht: Der Süden bietet Sonne und endlose Strände, der grüne Norden Natur und Ursprünglichkeit. Im Westen bestimmt das eindrucksvolle Teno-Gebirge das Landschaftsbild, während im Nordosten das märchenhafte Anaga-Gebirge spektakuläre Aussichten bereit hält.
Über all dem thront im Herzen Teneriffas das Wahrzeichen der Insel – der Vulkankegel von El Teide.
Auf Teneriffa gibt es – je nach Vorliebe – unendlich viel zu Sehen, zu Entdecken und zu Erleben. Im Folgenden zeigen wir Euch, neben den einzigartigen Wandermöglichkeiten, unsere 10 großen und kleinen Highlights der Insel.
Mirador San Pedro
Direkt an der Autobahn TF-5 in Richtung Icod de los Vinos liegt auf einer Höhe von 130 Metern kurz vor San Juan de la Rambla der Mirador de San Pedro. Von hier aus habt Ihr entlang der Bananenplantagen und der Küsten einen wundervollen Blick auf Puerto de La Cruz und San Juan de la Rambla.
Vom Mirador aus starten außerdem die Wanderungen in das Naturschutzgebiet Rambla de Castro, dass zu den Fruchtbarsten und Grünsten im Norden von Teneriffa gehört. Nur 10 Minuten entfernt startet außerdem die eindrucksvolle Wanderung durch den Barranco de Ruíz nach San Juan de la Rambla.
Playa Jardín
Playa Jardín, der Hausstrand von Puerto de la Cruz gilt als einer der schönsten Strände der Insel. Felsbänke teilen den rund einen Kilometer langen Strand in drei Abschnitte, die durch eine von Palmen gesäumte Promenade miteinander verbunden sind.
Zwar schützen eine Mole und ein künstliches Riff den Strand vor zu starken Wellen, trotzdem kann es an der Playa Jardín mal so windig werden, dass die rote Flagge gehisst wird. Sonnenanbeter kommen trotzdem auf Ihre Kosten. Ausreichend Liegestühle sind vorhanden, nur die Schirme werden ab und an eng. Wer es auf dem dunklen Sand aushält, kann natürlich auch einfach sein Handtuch auf dem Boden ausbreiten.
Gut gefallen hat uns, dass man hier trotz Hochsaison immer ein nettes Liegeplätzchen findet, ohne auf dem Handtuch des Nachbarn zu liegen. Neben der Mole gibt es außerdem einen interessanten “Steingarten”, in dem Ihr als Abwechslung tausende aufgestapelte Steintürmchen bewundern könnt.
Drago Milenario
In dem beschaulichen Städtchen Icod de los Vinos steht eines der Wahrzeichen Teneriffas – der “tausendjährige” Drago Milenario, der bereits 1917 unter Naturschutz gestellt wurde. Der Baum ist etwa 16 Meter hoch und besitzt einen Umfang von etwa sechs Metern – damit ist er der größte Drachenbaum der Kanaren.
Mittlerweile haben Botaniker zwar festgestellt, dass der 1.000-jährige Drachenbaum”nur” etwa 300 bis 800 Jahre alt ist, dies tut seiner Beliebtheit jedoch keinen Abbruch.
Teno-Gebirge
Bis zu 1.200 Meter steigt das Teno-Gebirge im nordwestlichen Teil Teneriffas an. Es verwundert daher nicht, dass es dadurch auch viele, tief eingeschnitte Barrancos und Miradores mit einzigartigen Ausblicken gibt.
Besonders beliebt im Teno ist das kleine Bergdorf Masca. Schon die Auffahrt über die enge, kurvige Straße ist atemberaubend und bietet einzigartige Tief- und Weitblicke, doch zieht es viele Touristen auch aufgrund des beliebtesten Wanderwegs der Insel – den Abstieg in den Barranco de Masca – in das Bergdörfchen.
Rund 700 Höhenmeter legt Ihr hier auf rund 5 Kilometern zurück, bis Ihr die kleine Badebucht erreicht. Von hier aus, beginnt dann der anstrengende Rückweg den Barranco hinauf. Alternativ könnt Ihr von hier unten auch mit dem Boot nach Los Gigantes zurückkehren.
Natürlich gibt es hier auch andere tolle Wanderungen (z.B. von Tamaimo auf den Guama), allerdings sind diese aufgrund der Höhenunterschiede meistens fordernd.
Schrecklich nett ist es übrigens auch in dem kleinen, total gepflegten Örtchen Santiago del Teide, dass sich bei einer Durchfahrt für ein Mittagspäuschen anbietet.
Playa del Médano
Nur 10 Fahrtminuten vom Flughafen entfernt liegt einer der bekanntesten Strände Teneriffas und das Surferparadies der Insel, die Playa del Médano. Aufgrund der beständigen Winde bestehen hier die besten Voraussetzungen für das Wind- oder Kitesurfen und so könnt Ihr vom Ufer aus in der Regel die Sportler mit ihren vielen bunten Segeln beobachten oder natürlich selbst auf ein Brett steigen.
Aber auch Sonnenanbeter kommen an der Playa del Médano auf ihre Kosten. Der Strand ist mit einer Länge von über drei Kilometern der längste natürliche Sandstrand auf Teneriffa und erstreckt sich sichelförmig vom Hafenbecken El Médano bis hin zum Montaña Roja.
An dem gemütlichen Strandabschnitt direkt an der Plaza del Médano könnt Ihr euch Liegen und Sonnenschirme mieten und die Sonne genießen.
TF-24 von El Teide nach La Esperanza
Die Strecke vom Nationalpark El Teide nach La Esperanza solltet Ihr auf keinen Fall verpassen, denn die kurvenreiche TF-24 bietet immer wieder tolle Aussichtspunkte, die zum Anhalten und Staunen einladen.
Und wer sich nach der ganzen Fahrerei noch ein wenig die Beine vertreten möchte, der findet im duftenden Eukalyptuswald bei La Esperanza ein wundervoll idyllisches Wandergebiet.
Playa de las Teresitas
Im Nordosten Teneriffas bei San Andrés liegt die Playa de las Teresitas, der Hausstrand der Inselhauptstadt Santa Cruz. Entlang des langen Sandstrandes könnt Ihr unter Palmen herrlich entspannen oder im ruhigen Meer ein kühles Bad nehmen. Im Gegensatz zu den vielen schwarzen Stränden auf Teneriffa präsentiert sich die Playa de Las Teresitas als heller Sandstrand. Dies hat jedoch keinen natürlichen Ursprung, sondern in den 70iger Jahren wurden dafür tausende Tonnen goldgelber Saharasand per Schiff auf die Insel gebracht und der Strand aufgefüllt. Dies tut seiner Beliebtheit jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, die Playa de Las Teresitas gilt als einer der attraktivsten Strände der Insel und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Anaga-Gebirge
Ganz in der Nähe der Playa de Las Teresitas findet sich eine der schönsten Landschaften der Insel – das Anaga-Gebirge. Die Kombination aus steilen Erhebungen, bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten und großen Lorbeerwäldern macht den Gebirgskamm einfach einzigartig.
Besondere Touristenmagnete hier sind z.B. das Dörfchen Taganana, dass in den 1960-iger Jahren als letzter Ort der Insel an das Straßennetz angeschlossen wurde oder das Höhlendorf Chinamada, wo rund 15 Menschen in Höhlenwohnungen im Berg leben.
Das Gebirge ist mittlerweile über serpentinenreiche Straßen gut zu erreichen und bietet überall auf dem Weg immer wieder Aussichtspunkte, die Ihr aufgrund der spektakulären Aussicht nicht verpassen solltet.
Es erklärt sich sicherlich von selbst, dass Ihr im Anaga-Gebirge auch wunderbar wandern könnt. Eine Strecke die uns besonders gut gefallen hat, ist die Wanderung zum Roque de Taborno, aber es gibt natürlich auch viele andere tolle Alternative.
Parque Nacional del Teide
Die Hauptattraktion der Insel und ein Muss für jeden Teneriffa-Urlauber ist sicherlich der Nationalpark El Teide. Hier wird dem Besucher neben der Möglichkeit auf den Gipfel des höchsten Berg Spaniens zu fahren, eine einzigartige Landschaft voller Krater, Vulkane und erstarrter Lavaströme geboten. Und im Mittelpunkt thront das Wahrzeichen Teneriffas – der 3.718 Meter hohe El Teide.
Der Park kann bequem mit dem Auto erreicht und aus allen drei Richtungen ist bereits die Anfahrt ein Erlebnis. Die Strecke von La Esperanza aus führt über eine kurvige Straße an wundervollen Aussichtspunkten vorbei (siehe oben Fahrt über die TF-24). Von Vilaflor kommend durchquert Ihr dichte Wälder und könnt einen Abstecher in das höchste Bergdorf Spanien machen. Die Straße über Guia de Isora führt Euch durch Naturschutzgebiete und Pinienwäler mit schönen Ausblicken. Von Puerto de la Cruz aus geht es steil und in Serpentinen durch den dichten Wals den Berg hinauf. Hier laden diverse Aussichtspunkte zu Zwischenstopps ein.
Auch der Park selbst ist gut erschlossen und von vielen Aussichtspunkten aus könnt Ihr entweder den Panoramablick genießen oder tiefer in die Vulkanlandschaft wandern.
Aber auch sonst lohnt es sich während der Fahrt immer mal wieder anzuhalten und die unglaubliche Landschaft zu genießen.
Einer der beliebtesten Haltepunkte sind die Roques de García, eine Felsformation unterhalb des Teide, die Ihr schon lange vor dem offiziellen Haltepunkt gegenüber des Hotel und Restaurants sehen könnt.
Der bekannteste der bizarr geformten Türme aus vulkanischem Gestein ist der Roque Cinchado, der auch Finger Gottes genannt wird und als eines der Wahrzeichen Teneriffas gilt. Aber auch die 200 Meter hohe Catedral bietet einen imposanten Anblick.
Zwei Aussichtspunkte bieten hier einen schönen Panoramablick auf die Umgebung. Wer den Gesteinformationen jedoch noch näher kommen möchte, dem sei der rund 5 Kilometer lange Rundweg um die Roques de García empfohlen, bei dem Ihr die Felsen nochmal aus der Nähe und aus anderen Perspektiven betrachten könnt.
Teide Seilbahn
Der Pico del Teide ist mit seinen 3.718 Metern nicht nur die höchste Erhebung der kanarischen Inseln, sondern gleichzeitig auch der höchste Berg Spaniens. Rund 3 Millionen Gästen pro Jahr nutzen die Seilbahn, die Euch von der Talstation auf 2.356 Meter bis auf 3.555 Meter, 163 Höhenmeter unterhalb Gipfels, bringt.
Die Fahrt dauert nur 8 Minuten und ist mit 27 Euro nicht gerade günstig, Ihr solltet Sie aber trotzdem nicht verpassen, denn die Aussichten während und nach der Fahrt sind einzigartig.
Oben angekommen habt Ihr – ohne Permit – zwei Möglichkeiten. Der Wanderweg Nr. 11 führt Euch durch die beeindruckende Vulkanlandschaft zum Aussichtspunkt Mirador de la Fortaleza, von dem Ihr einen tollen Panoramablick auf die Nordseite der Insel habt.
Die Tour Nr. 12 hingegen führt Euch zum Aussichtspunkt auf den Pico Viejo und bietet eine großartige Sicht auf die Südseite der Insel. Außerdem seht Ihr hier z.B. auch die Caldera Cañadas del Teide und die Roque de García.
Den eigentlichen Gipfel und höchsten Punkt Spaniens könnt Ihr nur mit Permit erklimmen. Die Genehmigung ist kostenlos online unter www.reservasparquesnacionales.es erhältlich. Den nur noch 200 Meter langen Weg zum Gipfel hinauf, solltet Ihr aufgrund der Steigung und der dünnen Luft nicht unterschätzen und genügend Zeit (mindestens 45 Minuten) einplanen.
Natürlich können die Super-Wanderer unter Euch den Aufstieg auch ohne die Seilbahn wagen. Für die rund 19 Kilometer lange Strecke, die am Parkplatz Montana Blanca startet, solltet Ihr den ganzen Tag einplanen und Euch gut vorbereiten. Vor 09.00 Uhr und nach 17.00 Uhr könnt Ihr dann die letzten 200 Meter auch ohne Genehmigung erklimmen.
Wir haben unseren Urlaub leider so spontan gebucht, dass es schon keine Permits mehr gab, deswegen müssen wir uns ohne Gipfelerklimmerung wieder auf den Rückweg machen.
Ein letzter Tipp: Wenn Ihr den Touristenmassen entkommen wollt, solltet Ihr die Auffahrt so früh wie möglich (spätestens bis 10 Uhr) starten, denn sonst werden die Parkplätze knapp und die Wartezeiten lang. Die Seilbahn fährt täglich von 09:00 bis 16:00 Uhr. Checkt auch vorher das Wetter, denn bei schlechtem Wetter und/ oder starkem Wind ist die Seilbahn nicht in Betrieb. Dies war bei uns an einem Tag der Fall.
Jetzt bleibt uns nur noch Euch viel Spaß auf Teneriffa zu wünschen. Und den Aktiven unter Euch können wir nur ans Herz legen, auch das ein oder andere Mal die Wanderschuhe zu schnüren, es lohnt sich. In unserem Beitrag 6 tolle Wanderungen zum Nachmachen, stellen wir Euch hierfür ein paar schöne Möglichkeiten vor.