Kurz vor Canyonlands National Park (Island in the Sky) und nur 45 Fahrtminuten von Moab entfernt liegt der gerade mal 21,7 km² große Dead Horse Point State Park.
Sein Name geht auf die Nutzung des Gebietes kurz vor der Jahrhundertwende zurück: Der Legende nach trieben damals Cowboys die hier lebenden wilden Pferde auf den Felsvorsprung, welcher mit der restlichen Hochebene nur über einen lediglich 27 Meter breiten, Bergrücken verbunden war. Diese Stelle wurde von den Cowboys abgesperrt, so dass die Pferde auf dem Hochplateau gefangen waren. Die Cowboys nahmen die besten Pferde mit und ließen die anderen im Gehege zurück. Für diese Pferde endete die Gefangennahme tödlich, da es auf der beschränkten Fläche weder Nahrung noch Wasserquellen gab. Sie verdursteten und nur ihre Knochen blieben zurück.
Der State Park ist insbesondere bei Mountain Bikern sehr beliebt, da er ein ausgedehntes Trailnetz in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bietet. Auch ein paar Kilometer Hikingtrails sind vorhanden.
Berühmt ist der kleine Park jedoch wegen etwas anderem, denn von seiner südlichen Spitze – vom Dead Horse Point Overlook – habt Ihr aus über 600 Metern Höhe einen Ausblick auf den Colorado River, der hier eine sehr ansehnliche 180-Grad-Kehre macht.
Unterhalb des Aussichtspunktes verläuft außerdem die gut sichtbar Shafer Canyon Road.
Und auch das andere Panorama vom südlichsten Punkt des Parkes kann sich sehen lassen, denn in der Ferne ragt die zerklüftete Landschaft des Canyonlands National Park, sowie die vom Colorado über die Jahrtausende geschaffene Canyonlandschaft auf.
Im Osten blickt Ihr auf die La Sal Mountains und mehrere große blaue Flächen. Dabei handelt es sich um künstlich angelegte Seen, die den Namen “Texas Gulf Potash Pond” tragen und als Verdunstungsbecken zur Pottasche-Gewinnung (Kaliumkarbonat) dienen.
Der kleine State Park ist längst kein Geheimnis mehr. Dies merkt Ihr insbesondere an dem Eintrittspreis von mittlerweile 15$ (Stand Oktober 2017). Dafür dürft Ihr den State Park zwar drei Tage hintereinander besuchen, wenn Ihr allerdings nur einen Blick vom Aussichtspunkt werfen wollt, nützt Euch das eher wenig.
Für diejenigen, die ohnehin nach Canyonlands unterwegs sind und den Eintrittspreis nicht scheuen, lohnt sich der State Park aufgrund der grandiosen Aussicht aber trotzdem. Der Zeitbedarf für den Abstecher und Fotos am Aussichtspunkt liegt – ohne Wandern – bei rund 30 -40 Minuten.