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Everglades National Park – Gulf Coast und Shark Valley

Direkt an der Südwestküste Floridas direkt hinter Everglades City liegt das Gulf Coast Visitor Center, das auch das Tor zu den eindrucksvollen 10.000 Islands ist. Die vor dem Festland Floridas am Golf von Mexiko liegende Inselgruppe sind ein Labyrinth aus Wasser und kleinen, mit Mangroven bedeckten Inselchen und Heimat unzähliger Tierarten, wie Delfinen, Manatees, etlichen Vogelarten, Meeresschildkröten und Fischen.

Außerdem beginnt bzw. endet hier am Gulf Coast Visitor Center auch der Wilderness Waterway Trail, eine 160 Kilometer lange Kanuroute, die durch die sumpfige Küstenzone des Parks von Everglades City bis nach Flamingo führt. Bis zu acht Tage verbringen die moskitosicher verpackten Paddler auf dem Wasser und schlagen Ihre Zelte nachts auf einem der primitiven Campgrounds oder auf Übernachtungsplattformen über dem Wasser auf. Ein Tour für hartgesotten Naturliebhaber also.

– Aktualisiert Juni 2021 –

Rund zwei Stunden hat die Fahrt von Homestead nach Everglades City auf dem schnurgeraden Highway #41 gedauert, wobei die Strecke die meiste Zeit relativ unspektakulär war. Wer allerdings Interesse an einer Airboot-Tour hat, der wird auf dem Weg fündig. Unzählig viele Airboot-Anbieter säumen hier die Straße. Im National Park selbst sind die Boote verboten, aber außerhalb der Parkgrenzen dürfen die Touren noch stattfinden.

Ein wenig Abwechslung vom Kommerz gibt es erst, wenn der Highway das Big Cypress National Preserve erreicht. Das rund 3000 km² Gebiet schützt neben einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren auch das Frischwasser des Big Cypress Sumpfes, welches für das Überleben der benachbarten Everglades unabdinglich ist.

Everglades City / Gulf Coast

Für den heutigen Tag in den Everglades haben wir bereits eine der beiden dort halbstündlich startenden Bootstouren, nämlich die 10.000 Island Tour, vorab online reserviert.

Um halb zehn erreichen wir viel zu früh das Gulf Coast Visitor Center, denn unsere vorbestellte Tour geht erst eine Stunde später los. Ein Umbuchen auf eine frühere Tour ist – obwohl außer uns kaum andere Touristen vor Ort sind – leider nicht möglich, so dass wir uns die Zeit im Visitor Center und dem kleinen Hafen vertreiben.

10.000 Island Tour

Um halb elf geht es dann los und wieder haben wir Glück. Mit uns sind vielleicht noch zehn andere Touristen auf dem Boot. Rund 1 1/2 Stunden dauert die 40 $ teure Fahrt, die uns zu den kleinen Mangroveninseln im Golf vom Mexiko bringt.

Während der ganzen Fahrt ist außerdem ein Guide dabei, der einiges über die Landschaft und die hier lebenden Tieren erklärt.

10.000 Inseln sind es zwar entgegen des Namens nicht ganz, sondern eher einige Hunderte, die genaue Anzahl ist jedoch nicht bekannt, was daran liegt, dass sich die Zahl aufgrund der Gezeiten dauernd ändert.

Und obwohl es teilweise so aussieht, als würden die Insel aus wundervollem weißen Sandstrand bestehen, ist dies ein Trugschluss. Auf den meisten könntet Ihr nicht mal stehen, da sie nur aus Muschelschalen und Anhäufung von Laub und anderen organischen Stoffen, die auf den Mangrovenwurzeln liegen, bestehen.

Die meiste Zeit der Tour sind wir  jedoch damit beschäftigt nach Tieren, insbesondere nach Manatees, Delfinen und Vögeln, Ausschau zu halten.

Hinsichtlich des Manatees haben wir heute kein Glück, dafür gibt es aber sehr, sehr viele Delfine zu sehen, die dem Boot oft sehr nah kommen und ihm teilweise sogar folgen. Die schnellen Meeressäuger auf ein Foto oder Video zu bekommen, stellt sich zwar als Herausforderung dar, trotzdem ist es ein ganz besonderes Erlebnis sie in der freien Wildbahn zu erleben.

Schließlich müssen wir uns irgendwann auf den Rückweg machen und erreichen um 12.30 Uhr dann wieder den kleinen Hafen.

Mangrove-Wilderness Tour

Wenn Ihr Interesse habt, dann könnt Ihr hier auch noch die zweite, rund 1 1/2 Stunden dauernde Bootstour, die Mangrove-Wilderness Tour, buchen, die in den dichten, sumpfigen Teil der Everglades.

Das besondere an dieser Tour ist, dass sie mit viel kleineren Booten durchgeführt wird, in die nur sechs Leute plus Guide passen, dafür kostet sie auch 47,10 $.

Da wir in Flamingo schon mehr oder weniger in den Wasserläufen der Everglades unterwegs waren und mittlerweile wirklich viel Zeit auf verschiedenen Booten verbracht haben, verzichten wir jedoch auf diese Tour.

Shark Valley

Vielmehr haben wir uns dafür entschieden die Everglades zum Abschluss noch einmal auf einem ganz anderen Fortbewegungsmittel kennen zu lernen und machen uns auf den Weg nach Shark Valley, das circa eine Stunde vom Gulf Coast Visitor Center entfernt liegt.

Als wir dort gegen 13.15 Uhr ankommen, müssen wir uns zunächst ein wenig in Geduld üben, denn der Parkplatz ist voll und es darf immer erst wieder ein Wagen rein, wenn ein anderer heraus fährt. Zum Glück warten vor uns nur vier Wagen und wir müssen bloß rund 15 Minuten warten.

Hier im Shark Valley wird übrigens (wieder) der National Park Eintritt i.H.v. 30 $ fällig, dass heißt sofern Ihr bereits in Flamingo gewesen seid, solltet Ihr Euer Ticket auf jeden Fall aufheben, dies gilt nämlich für eine Woche. Wir selbst haben ohnehin immer einen Annual Pass.

In Shark Valley habt Ihr drei Möglichkeiten:

(1) Ihr könnt ein Stück des 24 Kilometer langen Rundweges zu Fuß hoch und runter gehen

(2) Ihr könnt für 27 $ pro Person an einer zweistündige Tram-Audiotour teilnehmen oder

(3) Ihr leiht Euch wie wir für 9 $ die Stunde eines der klapprigen Fahrräder und entdeckt die Everglades auf eigene Faust.

Radtour durch das Shark Valley

Die Ausleihstation hat von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, allerdings müssen die Räder bis spätestens 16.00 Uhr zurückgebracht werden, andernfalls wird eine Strafgebühr fällig. Außerdem benötigt Ihr zum Ausleihen mindestens einen Führerschein. Aber dann kann es auch schon losgehen.

Wer von euch bis hierhin immer noch keine Alligatoren zu Gesicht bekommen hat, der wird nunmehr auf jeden Fall fündig, denn entlang des Weges und im angrenzenden Fluss liegen immer wieder kleine und große Exemplare im Gras und genießen die Sonne. Hier könnt Ihr den Tieren wirklich richtig nahe kommen.

Aber natürlich beheimatet Shark Valley noch viel mehr Tiere, entlang des Weges könnt Ihr zum Beispiel bis zu 300 verschieden Vogelarten, Schildkröten und kleine Säugetieren, wie Eichhörnchen oder Opossums sehen, Ihr müsst einfach nur die Augen offen halten.

Das Ziel unser Fahrradtour ist der 20 Meter hohe Observation Tower, der nahezu auf der Hälfte des Weges der insgesamt 24 Kilometer langen Shark Valley Tram Road liegt. Normalerweise liegt die Durchschnittsdauer für die gesamte Radtour bei 2 bis 3 Stunden, aber bei uns war aufgrund der ganzen Alligator-Tier-Foto-Action das Fahrradfahren erstmal Nebensache, so dass wir trotz Rückenwind fast 2 1/2 Stunden für die 12 Kilometer bis zum Observation Tower gebraucht haben.

 Schließlich haben wir es dann doch geschafft. Die letzte Meter zur Aussichtsplattform müssen jetzt zu Fuß zurückgelegt werden.

Oben angekommen gibt es dann die Aussicht auf die Landschaft, die dem Park seinen Namen gegeben hat: Sumpfige Wiesen (“Glades”), die sich schier ewig (“Ever”) fortsetzen. Ein toller Anblick.

Jetzt heißt es für uns allerdings auf dem schnellsten Weg zurück zum Ausgangspunkt, denn wir müssen bald die Fahrräder zurückbringen und außerdem noch nach Homestead zurückfahren.

Also treten wir im wahrsten Sinne des Wortes wie wild in die Pedale, was aber auch daran liegt, dass der leichte Rückenwind, den wir auf der Hinfahrt hatten, nun ein etwas kräftigerer Gegenwind geworden ist.

Daher entscheiden wir uns auch dafür auf den Loop zu verzichten und auf dem gleichen Weg zurückzufahren, denn dieser ist immerhin teilweise durch hohe Büsche und Sträucher windgeschützt.

Trotzdem sind wir total erledigt, als wir rund 45 Minuten später die Ausleihstation erreichen.

Nachdem wir die Fahrräder losgeworden sind, geht es quasi direkt ins Auto und los in Richtung Homestead. Zum Glück dauert die Fahrt nur noch rund eine Stunde. Daheim angekommen freuen wir uns sehr, als unser Host Brad uns mitteilt, dass er beschlossen ein bisschen zu grillen und so lassen wir den Tag bei selbstgemachten Burgern und Bier auf der Terrasse ausklingen.

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Morgen geht es für uns dann erstmal ein wenig die Küste hinauf, denn wir haben noch einen Besuch im Kennedy Space Center geplant. Aber wenn Ihr noch ein bisschen länger in den Everglades bleiben wollt, dann schaut doch einfach in unseren Beitrag Everglades National Park – Flamingo und Pine Island. Dort stellen wir Euch nämlich den anderen Teil der Everglades vor.

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