Sie ist das Symbol der amerikanischen Finanzwelt – die Wall Street. Doch das ist nicht alles was der Financial District im südöstlichen Teil Manhattans zu bieten hat. Hier finden sich neben der berühmten New Yorker Börse auch zahlreiche Büros und Headquarters von New Yorks bedeutendsten Finanzunternehmen und natürlich der Charging Bull.
Keine Viertelstunde von der Wall Street entfernt ist man dann quasi auf einem anderen Kontinent angelangt, denn entlang der Canal, Grand und Mott Street findet sich eines der größten Chinatowns Nordamerikas. Hier gibt es plötzlich nur noch chinesische Läden und Lokale, die – ebenso wie die Straßenschilder – alle zusätzlich in Mandarin beschriftet sind.
Und plötzlich, als wäre man über eine unsichtbare Linie gelaufen, sind die chinesischen Schriftzeichen dann verschwunden und die Szenerie wechselt erneut. Auch wenn Little Italy heute nur noch ein paar Blocks umfasst, fühlt man sich dank der typischen italienischen Restarants am Straßenrand trotzdem wie mitten in Italien.
Nach unserem Besuch bei der Freiheitsstatue ist es durch den Battery Park nur noch ein Katzensprung bis zum Financial District, dessen Beginn passenderweise durch den Charging Bull markiert wird. Der 3,4 Meter hohe und 6 Meter lange Bulle, soll den aggressiven finanziellen Optimismus und Erfolg symbolisieren und ist ein sehr beliebtes Touristenziel.
Um solche Fotos zu machen, mussten wir übrigens am nächsten Tag in aller Frühe nochmal hierher kommen, andernfalls hätte man den berühmten Bullen hinter den Menschenmassen allenfalls erahnen können.
Vom Charging Bull geht es dann den Broadway hinauf, bis rechts – fast schon ein wenig unscheinbar – die Wall Street abzweigt.
Hier versteckt sich hinter einer Fassade aus riesigen Säulen an der Ecke zur Broad Street auch die größte Wertpapierbörse der Welt, die berühmte New York Stock Exchange.
Direkt gegenüber der Börse liegt außerdem die Federal Hall, in der George Washington im Jahre 1789 als erster Präsident der Vereinigten Staaten in sein Amt eingeführt wurde. An dieser Stelle befindet sich heute eine Statue vom ihn.
Nur ein paar Schritte weiter findet sich dann die 1846 fertig gestellt Trinity Church, die einen interessanten Kontrast zu den imposanten Gebäuden und gläsernen Wolkenkratzern bildet.
Folgt man dem Broadway immer weiter Richtung Norden, stößt man automatisch auf den City Hall Park. Links davon befindet sich das Woolworth Building, das bis 1930 mit seinen 241 Metern das höchste Gebäude der Welt war. Momentan ist die Spitze des Turms allerdings teilweise verhüllt, da die die oberen Stockwerke zu luxuriöse Wohnungen umgebaut werden.
Wir umrunden der Park auf der östliche Seite und machen einen kleinen Schlenker in die Spruce Street. Hier befindet sich nämlich der imposante Wolkenkratzer 8 Spruce Street, auch New York by Gehry oder Beekmann Tower genannt. Mit seinen 267 Metern und 76 Stockwerken bestimmt der markante Turm maßgeblich die Skyline von Südmanhattan.
Wieder zurück am Rand des City Hall Parkes, kann man dann nach einigen Metern durch ein Tor einen Blick auf die kleine und ziemlich unscheinbare City Hall werfen.
Oftmals fälschlich für die City Hall gehalten, steht auf der anderen Straßenseite das riesige Municipal Building, welches als städtisches Verwaltungsgebäude genutzt wird.
Direkt daneben befinden sich dann die wichtigsten Gerichtsgebäude New Yorks – der United States District Court und der New York Supreme Court.
Hier an der Worth Street beginnt dann auch schon die Grenze zu Chinatown. Das letzte wirklich intakte Einwandererviertel Manhattans, ist mit geschätzt 100.000 Einwohnern das größte Chinatown in den USA. Insbesondere entlang der Grand Street kann man zwischen traditionellen Fisch- und Obstständen, chinesischen Apotheken und Straßenhändlern mit anderen fremdartigen Waren in eine völlig andere Welt eintauchen.
Auch entlang der Canal und Mott Street, dem Zentrum Chinatowns, gibt es viele sehenswerte chinesische Läden und Lokale. Diese richten sich zwar in erster Linie an den Bedarf der im Viertel wohnenden Menschen, aber auch Touristen, die nachgemachte Markenartikel suchen, werden hier fündig.
Als wir dann zufällig die Grenze zu Little Italy erreichen, sind wir zunächst ein wenig überrascht. Das komplette Viertel ist ein riesiges Straßenfest, mit Verkaufs- und Essensständen, aber auch mit Tanz- und Gesangsvorführungen. Überall duftet es verführerisch nach italienischem Essen und die Menschen flanieren in bester Stimmung durch die überfüllten Gassen.
Gern lassen uns von dem bunten Treiben mitnehmen und genießen für einige Augenblicke die ausgelassen Stimmung. Erst im Nachhinein erfahren wir, dass in Little Italy jährlich 10 Tage um den 19. September herum zu Ehren eines italienischen Heiligen und Bischof von Neapel, das Fest des heiligen Januarius stattfindet. Glück gehabt.
Im Anschluss laufen wir die komplette Grand Street hinunter bis wir schließlich den FDR Drive (Franklin D. Roosevelt East River Drive) und damit auch die Williamsburg Bridge erreichen, die Manhatten mit Williamsburg in Brooklyn verbindet.
Im Anschluss haben wir für den heutigen Tag genug. Insgesamt waren wir – einschließlich unseres Besuches bei der Freiheitsstatue und Ellis Island – bis hierher 8 1/2 Stunden unterwegs und sind jetzt todmüde, kaputt und mehr als froh, als wir endlich den Oculus erreichen, von wo uns die Path zurück nach Jersey und in unser Motel bringt.
Wenn Ihr noch mehr über New York lesen wollt, dann schaut doch einfach in unsere anderen Beiträge.
Einen guten Überblick findet Ihr in unserer Gesamtübersicht, über die Ihr auch zu den einzelnen Beiträgen, z.B. über Lower Manhattan, das One World Trade Center, die Freiheitsstatue, Brooklyn und noch viele mehr, kommt.