Vor etwa 150 Jahren kamen die ersten Touristen auf der Suche nach besserem Klima und mehr Wohlbefinden nach Gran Canaria. Heute ist die Insel mit rund 2,8 Millionen Touristen pro Jahr die beliebteste Urlaubsinsel der Kanaren, was insbesondere an der stabilen Wetterlage und der abwechlungsreichen Landschaft liegt.
60 Kilometer Strand verteilen sich auf 236 Kilometer Küstenlinie und laden zum Entspannen ein. Vor allem der Süden um Maspalomas und Playa del Inglés ist ein Touristenmagnet.
Allerdings bietet Gran Canaria neben den kilometerlangen Stränden und gemütlichen Buchten mit historischen Städten, großartigen Gebirgslandschaften und grünen Tälern noch viele weitere Sehenswürdigkeiten.
1) Puerto de Mogán
Der Hafen- und Ferienort Puerto de Mogán liegt im Süden der Insel und wurde, zusammen mit einem großen Jachthafen, 1984 um den damals bereits bestehenden kleinen Hafen herum angelegt.
An den wohl schönste Hafen der Kanaren schließt sich eine stilvolle Apartmentanlage an, die mit Holzbalkonen, hübsch zurechtgemachte Häuschen und mit einem üppigen Pflanzen- und Blumenschmuck für ein Bilderbuchambiente sorgt.
Neben dem Hafen gibt es einen kleinen, aber sauberen Strand, der zum Baden einlädt.
Hinter der Apartmentanlage schließt sich dann der “Stadtkern” mit weiteren Restaurants und einer kleinen Shoppingmeile an. Jeden Freitag gibt es außerdem einen großen Markt, der sich durch den gesamten Ort und den Hafen zieht.
Ein paar Meter vom Dorfplatz enternt lotsen einen Wegweiser zum Aufstieg zum Mirador von Puerto de Mogán.
Der Aufstieg lohnt sich, den von oben hat man einen fantastischen Blick auf das Dörfchen, den Hafen und die Playa.
Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen weiteren Aussichtspunkt, der von dem Hotel Cordial Mogán Playa zu erreichen ist. Der Weg führt außerdem an altkanadischen Ruinen vorbei, die in das Hotel integriert sind. Auf Nachfrage dürfen diese auch von Nicht-Hotelgästen besichtigt werden.
2) Dunas de Maspalomas
Der wohl beliebteste Ferienort der Insel Maspalomas liegt am schönsten Teil der sogenannten Costa Canaria, die sich über insgesamt 17 Kilometer vom Faro de Maspalomas bis nach San Agustín erstreckt. Doch hier gibt es nicht nur Sonne, Strand und Meer, sondern hier liegen auch die Dunas de Maspalomas, die mit ihren meterhohen Dünen Sahara-Feeling vermitteln.
Wer den Sandriesen näher kommen möchte, kann diese auf markierten Wegen erkunden (siehe unser Beitrag Strandurlaub mal anders – Wandern auf Gran Canaria).
3) Barranco de Arguineguín – Fahrt auf der GC 505
Sie beginnt kurz hinter Arguineguín und führt bis einige Kilometer hinter den Stausee Presa de Soria, wo sie endet – die GC 505. Die schmale, steil ansteigend und meist in engen Haarnadelkurven verlaufende Straße führt durch tief eingeschnittene Schluchten und bietet ununterbrochen eindrucksvolle Panoramen.
Der Stausee Presa de Soria ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Er ist der größte und einer der schönsten Stauseen auf Gran Canaria, denn der See liegt, zum Teil von Palmen eingebettet, in einem herrlichen Tal.
Zur Staumauer des Sees kann man wandern und die herrliche Aussicht (und Tiefe) genießen, vom Parkplatz an dem Restaurant Casa Fernando ist es nur ein circa zehn minütiger Fußweg.
Sofern man von hier nicht den selben Weg wieder zurückfahren möchte, lohnt es sich in El Baranquillo Andrés rechts Richtung CG 605 / Ayacata abzubiegen. An dieser Strecke befindet sich nämlich zum einen der Einstieg zur empfehlenswerten Wandertour auf den Tauro (siehe unser Beitrag Strandurlaub mal anders – Wandern auf Gran Canaria) und zum anderen erreicht man auf ihr auch den Stausee Presa de las Niñas.


Sofern man nicht nach Ayacata weiterfahren möchte, geht es über die serpentinenreichen Straße CG 605 zurück nach Mogán, wo man noch einen kurzen Blick auf die hübsche Windmühle von Mogán werfen kann.
4) Bandama – Krater
Nur einige Kilometer von Las Palmas entfernt liegt der Bilderbuchvulkan Bandama. Sein Kegel erhebt sich aus einer grünen Landschaft, an seinem Fuß liegt ein kreisrunder Krater.
Um den 570 Meter hohen Gipfel Pico de Bandama zu erreichen folgt man einfach den Wegweisern die schmale spiralförmige Straße hinauf und fährt an der Gabelung hinter dem Restaurant Los Geranios geradeaus weiter. Von dort oben hat man einen tollen Rundumblick auf den Osten und Norden der Insel.


In den Kratergrund kann man herunterwandern. Hierfür fährt man zur Gabelung der Straße zurück und folgt den Schildern Richtung Bandama Golf. Der Weg beginnt nur wenige Meter hinter der Abbiegung und ist dort auch einmalig ausgeschildert.
Mehr zu dieser Wanderung gibt’s hier.
5) Playa Amadores und Playa Verga
Die meisten Sonnenstunden auf Gran Canaria sind dem Südwesten der Insel von Arguineguín bis nach Puerto de Mogán vergönnt, da dieser im Schatten des Nordostpassats liegt, so dass es hier in der Regel auch sonnig bleibt, wenn auf dem Rest der Insel Wolken aufziehen.
Kilometerlange Strände wie die Costa Canaria im Süden der Insel gibt es hier zwar nicht, dafür bietet der Südwesten schmale Buchten mit türkisblauem Wasser.
Besonders schön sonnt es sich hier an der Playa Amadores.
Da es keinen natürlichen Strand gab, wurde hier kurzerhand ein künstlicher geschaffen, der strahlend hell und schön breit ist. Zusätzlich sorgen zwei Wellenbrecher dafür, dass die Bucht fast geschlossen ist, um so angenehmes Baden zu ermöglichen. Um den halbrunden Strand ist eine kleine Promenade angelegt, die überwiegend aus Restaurants und kleine (Souvenir-)Shops besteht. Saubere Sanitäranlagen sind, ebenso wie ausreichend kostenfreie Parkplätze, vorhanden.
Nur einige Kilometer entfernt liegt außerdem der weiße Strand der Playa de la Verga, der tief unterhalb der Durchgangsstraße verläuft und mit seinen vielen Palmen Karibik-Feeling aufkommen lässt. Schade ist ist lediglich, dass er nur sehr, sehr wenige kostenfreie Parkplatz gibt, so dass man in der gebührenpflichtige Parkhaus ausweichen muss.
6) Roque Nublo
Er ist das Wahrzeichen der Insel – der markante Felsen Roque Nublo, der sich 65 Meter auf dem gleichnamigen, 1.813 Meter hohen Berg erhebt.
Den sogenannten Wolkenfels kann und sollte man ersteigen, denn von oben hat man einen fantastischen Blick auf die Landschaft und – bei gutem Wetter – auf die Nachbarinsel Teneriffa.
Hier findet Ihr enaueres zu der Wanderung.
7) Pico de las Nieves
Der höchste Berg der Insel ist mit 1.949 Metern der Pico de las Nieves. Den Gipfel selbst darf man zwar nicht betreten, da sich dort militärisches Sperrgebiet befindet, die Aussichtsplattform, zu der man bequem mit dem Auto fahren kann, liegt jedoch nur knapp darunter.
Der Blick ist einzigartig und bei gutem Wetter kann man sogar bis zu den Dünen von Maspalomas gucken.



8) Barranco de la Aldea (Fahrt auf der GC 210)
Zwischen La Aldea de San Nicolas und dem höchst gelegensten Dorf der Insel Artenara verläuft eine der landschaftlich schönsten Inselstraßen – die GC 210. 30 Kilometer lang ist sie nur, für die Auf- bzw. Abfahrt benötigt man jedoch aufgrund der Haarnadelkurven nahezu 1 1/2 Stunden.
Dafür führt die Straße einen direkt durch den tief eingeschnittenen Canyon, vorbei an steilen Felswänden und einsamen, in der Sonne glitzernden Stauseen. Und ganz zu Recht wird diese Gegend der Insel auch als der Gran Canyon Grand Canarias bezeichnet.
Am Anfang bzw. am Ende der Straße liegt die höchst gelegenste Gemeinde Gran Canarias – Artenara. Der Ortskern liegt auf einer Höhe von 1.269 Meter, der höchste Punkt auf 1.770 Meter.

9) Valle de Agaete
Das fruchtbarste Tal der Insel erstreckt sich von der kleinen Ansiedlung El Sao bis hin zum Meer, mit der Bezeichnung El Valle ist jedoch üblicherweise nur das Berggebiet östlich der Stadt Agaete gemeint.
Eine gute Aussicht auf das Tal hat man, wenn man die 10 Kilometer lange, in Agaete beginnende Stichstraße GC 231 bis zum Wendeplatz unter dem Dörfchen El Sao hinauf fährt.

Wer mehr von dem Tal sehen will, kann von dort dann z.B. auf den Berg El Gordo zum Höhlendorf El Hornillo wandern. Hierzu findet Ihr mehr in unserem Beitrag Strandurlaub mal anders – Wandern auf Gran Canaria.
10) Faro de Sardina und Arucas
Am nordwestlichen Inselkap, nur 20 Minuten von Agaete entfernt, steht der klassisch rot-weiße Faro de Sardina. Die Strecke dorthin ist nicht besonders attraktiv, aber der Leuchtturm ist hübsch anzuschauen und den kleinen Abstecher wert, wenn man ohnehin in der Gegend ist.
Hier im äußersten Nordwesten wird auch besonders gut der Gegensatz zwischen den sonnigen Stränden im Süden der Insel und der brandungsumtoste Küste im Norden sichtbar.
Wiederum nur 30 Kilometer weiter liegt Arucas, die drittgrößte Stadt Gran Canarias. Sofern man hier in der Nähe ist, sollte man auf jeden Fall einen Abstecher auf den kegelförmigen Stadtberg Montaña de Arucas machen, der von verschiedenen Aussichtspunkten Panoramablicke auf die Rumfabrik, die Nachbarinsel Teneriffa und die Inselhauptstadt Las Palmas bietet.
Außerdem lohnt sich auch eine Fahrt in die Stadt, denn neben einer hübschen Altstadt und eines schönen Stadtparks, steht hier auch die Iglesia San Bautista, die 1909 erbaut wurde und aus dunkelem Arucas-Basalt, einer langsam erkalteter Lava besteht. Wegen ihrer Größe wir die Iglesia oft als Kathedrale bezeichnet wird, obwohl sie eigentlich nur eine Pfarrkirche und ist.
Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl der vielen, vielen Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten auf Gran Canaria. Wir wünschen Euch einen schönen Urlaub in der Sonne, auf das Ihr noch viel mehr entdeckt, als das was wir Euch hier gezeigt haben!