Los Angeles – Hollywood, Rodeo Drive, Beverly Hills, Santa Monica. Jeder verbindet die Stadt der Engel mit dem Glitter und Glamour Hollywoods, endlosen Stränden, Sonnenschein und einem einzigartigen Lifestyle-Gefühl. Allerdings sind das sind das nur einige von vielen Aspekten einer Stadt, die gleichermaßen fasziniert wie nervt.
Die zweitgrößte Stadt der USA – mit knapp vier Millionen Einwohnern im Stadtgebiet und fast 18 Millionen im Großraum – ist eigentlich gar keine richtige Stadt, sondern eine wild zusammengewachsene Ansammlung aus Städten, Stränden und Canyons, verbunden durch ein verwirrendes Netz von Freeways.
Dies führt dazu, dass L.A. – anders als San Francisco oder San Diego – kein richtiges Zentrum hat, vielmehr ist Downtown Los Angeles eher eine Art Geschäftsviertel mit dicht zusammenstehenden Hochhäusern aus Glas und Stahl.
L.A. ist sicherlich keine Stadt, der man übermäßig viel Zeit widmen braucht, allerdings gibt es schon das ein oder andere, das sich zu sehen lohnt.
Wir selbst waren zu Beginn und am Ende unserer Reise jeweils einen halben / dreiviertel Tag in der Stadt und das hat für uns gereicht, um das Wichtigste – insbesondere das, was man aus dem Fernsehen kennt – zu sehen.
Los Angeles Tag 1 (Downtown L.A.)
Es ist der zweite Tag unserer USA-Reise. Heute geht es für uns von L.A. über Malibu und Santa Barbara bis nach Morro Bay, eine Strecke von über 300 Kilometern. Doch bevor wir uns auf den Weg machen, investieren wir den Vormittag für einen Besuch in Downtown L.A.
Nach dem Aufstehen gibt es aber erst einmal eine kurzes und unspektakuläres Frühstück, welches wir uns am Tag zuvor bei Wal-Mart besorgt haben (Toast mit Wurst und Käse, dazu Kaffee und Muffins vom Motel).
Gegen halb neun geht’s zu Fuß los in Richtung L.A. Downtown. Hierfür haben wir haben uns extra ein Motel in der Nähe ausgesucht, denn L.A. ist ein riesiger Stau und auch die Parkplatzsuche kostet viel Zeit und noch mehr Nerven.
Dazu ein netter Artikel in der Süddeutschen Zeitung:
Der längste Parkplatz der Welt – L.A. ist offiziell die amerikanische Stadt mit dem meisten Stau.
Ohne Auto kommen wir nach rund 15 Minuten Weg total entspannt in Downtown an.
Folgende Sehenswürdigkeiten stehen bei uns heute Vormittag auf dem Programm:
Unser erster Stopp ist das Westin Bonaventure Hotel. Das 118 Meter hohe Gebäude hat 35 Etagen und ist das größte Hotel der Stadt.
Besonders beeindruckend: Die verglasten Außenfahrstühle, die man auch von unten gut sehen kann.
Nachdem wir ein paar Minuten fasziniert in die Höhe gestarrt haben, geht’s weiter in Richtung des Museum of Contemporary Art (MOCA) in der Grand Avenue. Auf dem Weg stoßen wir ganz zufällig noch auf ein anderes interessantes Gebäude und zwar das Museum für zeitgenössische Kunst The Broad.
Kurz darauf kommen wir am MOCA an. Besonders imposant ist der riesengroße, aus Schrott bestehende Vogel im Hinterhof.
Und direkt dahinter gibt es dann noch eine tolle Kulisse zum Fotos schließen.
Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Angels Flight Railway. Die nostalgische Zahnradbahn befährt die kürzeste Bahnstrecke der Welt, nämlich nur 91 Meter. Laut Reiseführer kann man seit der Restaurierung in 2010 für o,50 US-Dollar rauf oder runter fahren, allerdings müssen wir bei unserer Ankunft enttäuscht feststellen, dass die Bahn wegen Sicherheitsbedenken seit über zwei Jahren geschlossen ist.
So müssen wir die 91 Meter wohl oder übel laufen. Gut, dass wir von oben nach unten und nicht andersherum wollen.
Einige Minuten später erreichen wir dann den Pershing Square. Hier gibt es ein paar gute Standpunkte für schöne Fotos von der Skyline von Downtown.
Weiter geht’s zur Los Angeles City Hall. Auf dem Weg kommt man am Grand Central Market vorbei, dass heißt sofern sich mittlerweile bei dem einen oder anderen Hunger oder Durst eingestellt hat, hier gibt es für jeden Geschmack etwas.
Kurze Zeit später erreichen wir die 138 Meter hohe Los Angeles City Hall. Sie hat 32 Stockwerke und ist Sitz der Stadtverwaltung.
Eigentlich soll sich in der 27. Etage eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform befinden, wir haben heute anscheint jedoch kein Glück. Als wir ankommen sind alle Eingangstüren der City Hall fest verschlossen.
Also geht es weiter zur Cathedral of Our Lady of the Angels. Die Bischofskirche hat eine Länge von insgesamt 120,62 m und fasst 3.000 Menschen.
Diesmal haben wir ein wenig mehr Glück, denn als wir uns im Inneren umsehen, probt der Organist gerade auf der Orgel und so kommen wir unverhofft in den Genuss eines (wirklich schönen) kleinen “Privatkonzertes”.
Und nun sind wir tatsächlich schon auf dem Weg zu unserem letzten Stopp. Zuvor kommen wir jedoch noch am oberen Ende des Grand Parks vorbei, von wo wir eine fantastische Aussicht auf die City Hall haben.
Unsere letzte Station ist dann die Walt Disney Concert Hall. Hier ist z.B. das Los Angeles Philharmonic Orchestra beheimatet. Das Gebäude, dass die die Form eines großen Segelschiffes mit gebogenen und gewellten Umrissen hat, ist beeindruckend. Leider passt es nicht komplett auf ein normales Foto.
Jetzt machen wir uns fix auf den Weg zum Auto, denn wir haben heute noch eine ziemlich lange Strecke vor uns. Den letzten Eindruck, den wir aus L.A. mitnehmen, wollen wir Euch allerdings nicht vorenthalten:
Als wir dann endlich im Auto sitzen, ist es bereits 12.30h und später als geplant. Wir verwerfen daher die Idee noch am Getty Center (das fast auf dem Weg liegt) vorbeizufahren und machen uns lieber direkt auf den Weg Richtung Santa Barbara. Wenigstens haben wir mit dem Verkehr Glück. Es sind zwar viele Leute unterwegs, aber wir schaffen es immerhin ohne Stau aus der Stadt heraus – ein kleines Wunder.
Los Angeles Tag 2 (Hollywood)
Unser zweiter Besuch in L.A. findet rund 2 1/2 Wochen später, nämlich am Tag unserer Abreise statt. Wir kommen aus San Diego und diesmal trifft uns das berühmt-berüchtigte Verkehrschaos mit voller Wucht. Allein für die rund 200 Kilometer von San Diego nach L.A. brauchen wir über das doppelte der Zeit und das Dreifache an guten Nerven und Humor.
Trotzdem verzichten wir nicht auf den eingeplanten Stopp bei der Crystal Cathedral, die nur wenige Blocks südlich von Disneyland steht.
Das architektonische Wunderwerk aus Glas ist mehr als beeindruckend, allerdings empfiehlt es sich – aufgrund des Verkehrs – trotzdem nicht “mal so nebenbei” hier herumzufahren. Wenn die Crystal Cathedral aber ohnehin auf dem Weg liegt, ist sie auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert.
Am nächsten Morgen geht es für uns als aller erstes über den Mulholland Drive auf die Hollywood Hills. Hier gibt es die beiden Aussichtspunkte Hollywood Bowl Overlook und Universal City Overlook, von denen man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat oder besser gesagt haben soll. Denn wir haben an diesem Tag nicht nur Pech mit dem Verkehr, sondern auch mit dem Wetter – ein total verhangener Himmel macht die Aussicht weniger eindrucksvoll, als sie bei Sonnenschein wahrscheinlich ist.
Leicht enttäuscht geht’s weiter zum Hollywood Boulevard. Hier einen Parkplatz zu finden gleicht einem Wunder, es sei denn man ist bereit tief in die Brieftasche zu greifen. Achtet auf (eventuell zugewachsene) Parkverbotsschilder, wir haben ein solches nämlich übersehen, so dass uns eine Stunde Parken 68 $ gekostet hat. Dagegen wäre das Parkhaus noch günstig gewesen.
Trotzdem ist der Hollywood Boulevard, insbesondere für diejenige, die Sachen aus dem Fernsehen gern in echt sehen, ein echter Traum und es ist schon ein cooles Gefühl einmal selbst auf dem berühmten Walk of Fame zu stehen oder seine Hände in die Abdrücke der Stars zu packen.
Nur ein paar Meter neben dem TLC Chinese Theatre steht das Dolby Theatre (bis Februar 2012 Kodak Theatre), in dem seit 2002 jedes Jahr Ende Februar die Oscars verliehen werden.
Läuft man am Dolby Theatre vorbei oder biegt vor der Treppe zur Eingangstür nach rechts ab, so gelangt man quasi neben das Gebäude.
Dort gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man – bei gutem Wetter- einen tollen Blick auf das berühmte Hollywood-Sign hat.
Vom Hollywood Boulevard geht es für uns dann über den Sunset Boulevard nach Beverly Hills und dann über den Rodeo Drive weiter zum Santa Monica Pier, wobei wir für die rund 25 Kilometer aufgrund des Staus rund 2 1/2 Stunden brauchen. Hoch lebe der Verkehr in Los Angeles…
Kurz vor dem Santa Monica Pier entspannt sich die Verkehrslage dann ein wenig. Ganz in Nähe des Strandes kann man sogar Parken ohne arm zu werden – es geht also bergauf.
Santa Monica Pier und der umliegende Strand gefallen uns sehr, sehr gut. Leider können wir hier kaum Zeit verbringen, da wir für die Strecke viel, viel länger gebraucht haben, als geplant war.
Sofern es uns nochmal nach l.A. verschlagen sollte, wissen wir auf jeden Fall, wo wir uns abseits des Trubels entspannen können.
Jetzt heißt es für uns allerdings leider erst mal tschüß L.A., tschüß USA, tschüß du genial-geiler Urlaub.