Aufregende Städte, endlose Weiten und überproportional viele National Parks – Hier brauchten wir nicht lange überlegen. Quasi schon immer haben wir gewusst, dass die Westküste unsere erste große Fernreise wird.
Und vielleicht gerade weil es unsere erste große Reise und gleichzeitig auch unser erster “Road-Trip” ist, beginnen wir früh mit einer ausführlichen Reiseplanung. Alles soll perfekt sein, wir wollen so viel wie möglich sehen und erleben. Und so beginnt im Juni 2014 die Planung eines – wie sich hinterher herausstellt – grandiosen, unvergesslichen Urlaubes.
Der Reisezeitraum
Als erstes müsst Ihr Euch entscheiden, wann Euer Trip stattfinden soll.
Grundsätzlich halten wir für Kalifornien und den Südwesten Mai / Juni und September für die beste Reisezeit. In diesen Monaten sind die Temperaturen in den sonst eher kälteren Gegenden (z.B. Yosemite) überwiegend warm und in den sonst heißen Gegenden (z.B. Death Valley) noch erträglich. Zusätzlich ist das Niederschlagsrisiko relativ gering.
Nachteil ist, dass gerade in den höher liegenden Gegenden einzelne Straße noch gesperrt bzw. geschlossen sein können (z.B. Tioga-Pass, aber auch Grand Canyon).
Und auch das Besucheraufkommen ist noch deutlich geringer, als in den Monaten Juli bis August. Die Hauptreisezeit der Amerikaner, die sehr gerne in ihren Nationalparks Urlaub machen, liegt dabei zwischen dem Memorial Day (letzter Montag im Mai) und Labor Day (erster Montag im September).
Entsprechend zum Besucheraufkommen steigen in der Hauptsaison von Juni bis August die Preise für Flüge, Mietwagen und Unterkünfte zum Teil erheblich an. Zudem wird in vielen National Parks spätestens dann aufgrund der begrenzten Übernachtungsmöglichkeiten auch der Platz knapp. Unterkünfte in allen Nationalparks solltet Ihr daher – unabhängig von der Reisezeit – immer so früh wie möglich buchen!
Und Ihr dürft auch nicht unterschätzen wie schlecht (und langsam) viele Touristen Auto und Wohnmobil fahren. Letztere kommen gerade auch bei stärkeren Steigungen kaum voran, von denen es einige gibt. Insoweit spart Ihr auch durch ein niedriges Verkehrsaufkommen deutlich Zeit.
Wir empfehlen den (späten) Mai als Reisezeit, weil – insbesondere in den National Parks und auf den Straßen – noch relativ wenig Menschen sind und Ihr dadurch tatsächlich das eine oder andere Mal in den Genuss kommt, ein Stückchen Natur ganz für Euch alleine zu haben.
Die Flüge
Viele überlegen sich erst eine Route und suchen sich im Anschluss die entsprechenden Flüge. Wir finden jedoch, dass wir dann zu unflexibel mit den Flügen sind. Wir wissen im Voraus lediglich wie lange wir ungefähr bleiben wollen (ob es dann 19 oder 21 Tage werden, macht für die spätere Planung keinen riesen Unterscheid) und planen die Route dann vom Ankunftsflughafen aus. Da Ihr aufgrund Angebot und Preis ziemlich wahrscheinlich nach L.A., San Fransisco oder Vegas fliegen werdet, ergeben sich für die Route in der Regel ohnehin nur geringer Veränderungen.
Bei den Flügen kommt es dann darauf an, was Ihr bevorzugt. Teurer und Direktflug? Günstiger, dafür aber mit mehr oder weniger Stopps? Von Deutschland oder ggf. von Amsterdam oder Kopenhagen? Hier ist alles möglich. Habt einfach ein wenig Geduld und vergleicht einige Wochen die Preise in verschiedenen Kombinationen und Ihr werdet das für Euch passende finden.
Die Route
Jetzt müsst Ihr Euch überlegen, wo es langgehen soll. Und das hängt überwiegend davon ab, wie lange Ihr bleiben wollt. Ein beliebter Reisezeitraum sind rund 3 Wochen. Hierauf sind auch viele Beispielroute ausgelegt. 2 Wochen sind in der Regel (auch wegen des langen Fluges) zu kurz und Ihr müsst zuviel Abstriche machen. Bleibt Ihr viel länger, werdet Ihr irgendwann vom Rumreisen und den vielen neuen Eindrücken erschlagen sein.
Nun müsst Ihr Euch überlegen, welche Städte, Nationalparks, usw. Ihr unbedingt sehen wollt (z.B. San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon, usw.). Dadurch ergeben sich Eckpunkte, die dann automatisch den Radius bestimmen, in dem Ihr Euch bewegt.
Als grober Richtwert schafft Ihr in zwei Wochen den Bereich L.A., San Francisco, Grand Canyon und San Diego. In drei Wochen könnt Ihr auch die in Utah liegenden Nationalparks Zion und Bryce noch sehen. Hier kommt es natürlich darauf an, ob Ihr nur 1-2 Tage an einem Ort bleiben wollt oder ob Ihr lieber weniger Fahren und dafür länger an einer Station verweilt. Wenn Ihr mehr Fahren wollt, solltet Ihr darauf achten in zwei Wochen nicht viel mehr als 3.000 km, in drei Wochen nicht viel mehr als 5.000 km zu fahren. Ansonsten verbringt Ihr mehr Zeit im Auto, als sonst irgendwo.
Sobald die grobe Route steht, könnt Ihr Euch an die konkrete Tagesplanung setzen und so Eure Strecke optimieren. Überlegt Euch, was Ihr an den einzelnen “Stationen” erleben wollt (welche Sehenswürdigkeiten wollt Ihr in den Städten sehen, welche Trails wollt Ihr wandern, usw.). Versucht dann realistisch einzuschätzen wie viel Zeit Ihr dafür ungefähr benötigt. Meist findet Ihr bei Google mit “Wie viel Zeit für…” (oder auf englisch “How much time for …” oder “What to do in …”) oder bei Tripadvisor unter der Sehenswürdigkeit/ dem Trail selbst hierzu diverse Erfahrungsberichte. Auch viele Blogs helfen bei der Einschätzung.
So habt Ihr dann z.B. herausgefunden, dass Ihr zwei Tage in San Francisco braucht. Im Anschluss wollt Ihr nach Yosemite. Ihr berechnet also die Fahrzeit. Google Maps eignet sich hierfür hervorragend und ist sehr genau. Wundert Euch nicht, wenn für vermeintlich kurze Strecken viel Zeit angezeigt wird. Hier geht es dann meist stark bergauf oder die Straße ist sehr, sehr kurvig, so dass Ihr nicht schneller vorankommt.
Google sagt Euch, dass Ihr für die Fahrt mindestens um die vier Stunden braucht. Danach könnt Ihr jetzt bestimmen, wann Ihr am Besten in San Francisco losfahrt. Je nachdem, ob Ihr dort morgens noch etwas machen wollt, fahrt Ihr eher mittags los. Wollt Ihr aber in Yosemite noch etwas unternehmen, dann müsst Ihr in San Francisco quasi nach dem Aufstehen losfahren.
Und so arbeitet Ihr Euch von Station zu Station. Im Verlauf werdet Ihr dann merken, ob Eure Zeit reicht oder nicht. Dann könnt Ihr Sachen streichen oder noch dazu nehmen.
Routenvorschläge, an denen Ihr Euch zu Beginn orientieren könnt, gibt es im Internet viele. Auch Reiseführer helfen bei der Planung. Und falls Euch das nicht reicht, zeigen wir Euch hier auch unsere Route inkl. der verschiedenen Stationen.
Der Reiseführer
Für uns absolut perfekt war der Reiseführer von Grundermann / Hundt – Kalifornien Süd und Zentral mit Las Vegas. Er gibt tolle Tipps zur Reiseplanung und Durchführung und lässt kein wichtiges Highlight auf dem Weg aus.
Für einen Überblick über die Nationalparks mit Routen- und Wandervorschlägen auch empfehlenswert National Geographic Traveler – USA Nationalparks.
Und falls Ihr noch Interesse an schönen Bildern und interessanten Berichten abseits der Reiseplanung habt, solltet Ihr einen Blick ins GEO Special – Nationalparks USA werfen.
Mietwagen
Alles zum Thema Mietwagen und/oder Camper findet Ihr in unserem Beitrag Roadtrip USA- Mietwagen, Motels und mehr.
Wir haben über billiger-mietwagen gebucht und waren wieder sehr zufrieden. Unser Vermieter war Alamo und die Abholung lief schnell und unkompliziert.
Übernachten
In unserem Beitrag Übernachten im Osten der USA findet Ihr alle unsere Unterkünfte. Alles Generelle zu dem Thema gibt es hier. Außerdem zeigen wir Euch in unserem Beitrag Unsere Unterkünfte an der Westküste wo wir untergekommen sind.
Einreise
Auch mit dem Thema Einreise haben wir uns bereits ausführlich beschäftigt. Schaut hierzu einfach in unseren Beitrag Roadtrip USA- Mietwagen, Motels und mehr.
Packliste
Damit Ihr nichts wichtiges daheim vergesst, gibt es hier demnächst unsere Packliste zum Runterladen, Ausdrucken und Abhacken.
Geld & Kreditkarte
Alles zum Thema Geld und Kreditkarten findet Ihr ebenfalls hier.
Noch Fragen?
Sofern Ihr noch Fragen habt, schreibt uns gerne an. Ansonsten wünschen wir Euch eine schöne Reise und viel Spaß.