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Kings Canyon National Park – Auf dem Generals Highway durch den Park

Der Kings Canyon ist mit 2.500 Metern das tiefste Tal Nordamerikas, dessen Landschaftsbild durch tiefe Canyons,  hohe Sequoias, grüne Wiesen, reißende Flüsse, ruhige Seen und beeindruckende Wasserfälle geprägt wird.

Ist der obere, an den Sequoia National Park angrenzende Teil noch halbwegs gut erschlossen, führt in das untere Tal nur die California State Route 180. Die Fahrt über die Stichstraße, die auch Kings Canyon Scenic Byway genannt wird, ist schon ein Abenteuer für sich. Dem tief im südlichen Massiv der Sierra Nevada gelegenen Tal nähert Ihr Euch auf steilen Serpentinen, die eindrucksvoll in die umliegenden Berge gebaut wurden.

Die höheren Lagen des National Parks sind dann allerdings nur noch über (Mehrtages-)Wanderungen oder auf Packtouren per Pferd oder Maultier zu erreichen.

Aufgrund dessen ist insbesondere das untere Tal des Kings Canyons nicht so überlaufen, wie viele andere National Park und das – obwohl sich ein Besuch hier uneingeschränkt lohnt!

Mehr zu Anreise nach Grant Grove, zum Kings Canyon und natürlich auch zum Sequoia National Park findet Ihr in unserem Beitrag Sequoia und Kings Canyon National Park – Mammutbäume und die tiefste Schlucht Nordamerikas

Wir starten den Tag, der im Tal des Kings Canyon enden soll, im Grant Grove Village, wo wir nach dem Besuch des Giant Forest übernachtet haben.

Grant Grove liegt bereits im Kings Canyon National Park, allerdings ist die Abgrenzung, in welchem National Park Ihr Euch gerade befindet, wegen der fließenden Übergänge oft schwierig. Auf unserer Fahrt durch den National Park und in das Tal, werden wir daher auch noch an einigen Sehenswürdigkeiten stoppen, die offiziell zum Sequoia National Park oder zum Sequoia National Forest gehören.

– Aktualisiert Juli 2021 –

General Grant Tree

Der General Grant Tree liegt im Kings Canyon National Park, fußläufig vom Grant Grove Village entfernt. Er ist – nach dem General Sherman Tree, der sich im Giant Forest in Sequioa befindet – der zweitgrößte lebende Baum der Welt.

Der 1.500 bis 1.900 Jahre alte Riese beeindruckt mit einer Höhe von etwas über 81 Meter und einem Umfang von 33 Metern. Ein einfacher Rundweg von einem halben Kilometer führt Euch um den Baum herum, so dass Ihr in von allen Seiten ausgiebig betrachten könnt. Auf dem kurzen Weg trefft Ihr auch auf weitere eindrucksvolle Mammutbäume, wie z.B. die Gamblin Cabin, den Fallen Monarch und den Centennial Stump.

Buena Vista Peak Trail

Etwa 20 Berggipfel im Kings Canyon reichen an die Höhe von 4.000 Metern heran. Die typische Granitlandschaft der Sierra Nevada hingegen gibt es “schon” ab ungefähr 2.700 Metern Höhe.

Doch auch diejenigen, die nicht so hoch hinaus wollen, können einmal auf einem Gipfel der Sierra Nevada stehen. Entlang des Generals Highway liegen gleich fünf niedrigere Granitkuppeln der Sierra, die Ihr auf mehr oder weniger kurzen und nicht so steilen Wegen erreichen könnt: Big Baldy, Little Baldy, Sunset Rock, Moro Rock und der Buena Vista Peak.

Moro Rock haben wir bereits bei unserem Besuch im Giant Forest erklommen, für den heutigen Tag haben wir uns für den kurzen Buena Vista Peak Trail entschieden. Dieser startet direkt am Generals Highway, nur 15 Fahrtminuten vom Grant Grove Village entfernt.


Trail Facts

  • Lage: Kings Canyon National Park
  • Start: Generals Highway, near Grant Grove Village
  • Traillänge: 3,2 Kilometer
  • Höhenunterschied: 140 Meter
  • Dauer: 1 1/4 Stunden
  • Besonderheit: Ausblicke auf den Redwood Canyon, den Buck Rock Fire Tower und die High Sierra
  • Mehr Infos: SeKi National Park

Der Trail führt Euch zunächst – immer leicht ansteigend – entlang eines Pinien- und Tannenwaldes und folgt dann einem Granitrücken, der mit großen Felsblöcken übersät ist. Am Ende führt Euch der Trail dann im Zickzack den Hang hinauf zum Gipfel, der aus glattem, Granit besteht und von mehreren runden Felsblöcken überragt wird.

Von hier oben habt Ihr dann einen eindrucksvollen Blick auf das Park Ridge im Norden, Big Baldy im Süden und diverse weitere Berge im Osten.

Vom Gipfel geht es dann auf demselben Weg zurück zum Parkplatz.

Buck Rock Fire Lookout

Im Sequoia National Forest liegt auf einer Granitkuppel in einer Höhe von knapp 2.600 Metern der historische Buck Rock Fire Lookout. Dieses bereits 1916 errichtete und 1923 umgebaute Häuschen dient Rangern und Freiwilligen noch heute dazu Feuer zu erkennen und ist daher ständig 24 Stunden bemannt. Besichtigungen sind jedoch innerhalb der Öffnungszeiten (10.00 Uhr – 17.00 Uhr) möglich.

Um den Fire Lookout zu erreichen, müsst Ihr die acht Kilometer lange Stichstraße (Forest Road) nehmen, die vom Generals Highways kurz vor bzw. hinter dem Big Baldy Ridge Trailhead abzweigt (Schilder zum Campground Big Meadows).

Ist die Straße anfangs noch relativ gut ausgebaut, wird sie schnell eine enge, von Schlaglöchern, großen Steinen und tiefen Furchen übersäte Dirt Road. Mit vorsichtiger Fahrweise, ein bisschen Geschick und genügend Bodenfreiheit (SUV), ist die Straße – zumindest im trockenen Zustand – jedoch halbwegs gut zu bewältigen. Denkt trotzdem daran, dass in den meisten Automietverträgen das Befahren von nicht befestigten Straßen in der Regel nicht versichert ist. Ihr fahrt hier also auf eigene Gefahr.

Habt Ihr das Ende erstmal erreicht, so geht es über eine weitere Straße, die jedoch nur noch von Angestellten befahren werden darf, noch einige Meter zu Fuß weiter, bis Ihr schließlich den Fuß des Granitgipfels erreicht.

Um den Lookout zu erreichen müsst Ihr nun noch 172 steile Treppen hinter Euch bringen, die an der Seite des Felsens aufgehängt sind. Oben angekommen könnt Ihr dann auf einer schmalen Holzplattform um das Häuschen herumgehen und den einmaligen 360 Grad Blick auf die umliegende Landschaft und die schneebedeckte Sierra genießen – einfach herrlich.

Und auch, wenn die Straße ein wenig abenteuerlich ist, hat sich die Fahrt hierher wirklich gelohnt und ist sehr zu empfehlen.

Panoramic Point

Danach geht es  zurück in Richtung Grant Grove Village, aber bevor wir endlich unsere Fahrt auf den Boden des Kings Canyon antreten, machen wir noch einen kurzen Stopp am Panoramic Point.

Diesen erreicht Ihr von Grant Grove aus über eine 3,5 Kilometer lange Stichstraße, vom Parkplatz aus sind es dann nur noch 800 (steile) Meter bis zu den beiden Aussichtspunkten, die sich auf rund 2.300 Meter Höhe befinden. Von dort oben habt Ihr einen grandiosen Blick auf einige der höchsten Gipfel der Sierra Nevada und den Hume Lake.

Kings Canyon Scenic Byway

Der Kings Canyon Scenic Byway ist sicherlich einer der spektakulärsten Scenic Drives, die es gibt. Über fast 50 Kilometern verläuft die serpentinenreiche, steile Strecke von Grant Grove durch den Sequoia National Forest bis zum Road’s End, circa 10 Kilometer hinter dem Cedar Grove Village. Hier beginnt dann die Kings Canyon Wildnis, die Ihr nur noch zu Fuß erkunden könnt.

Nach dem Start in Grant Grove verläuft der Scenic Byway zunächst noch einige Zeit durch den Wald, doch schnell eröffnen sich eindrucksvolle Ausblicke auf die umliegenden Landschaft und den Hume Lake, der ein beliebter Campingplatz ist. Der See sieht von der Straße aus so gut aus, dass wir nicht widerstehen können und einen Abstecher an sein Ufer machen. Dies dauert auf der relativ gut ausgebauten Straße nicht all zulange und ist aufgrund der grandiosen Aussichten mehr als empfehlenswert.

Wieder auf dem Highway 180 angekommen, geht es auf direktem Weg weiter in den Kings Canyon. Die Straße ist gut ausgebaut, aber kurvig und steil, so dass Ihr meist nur langsam vorankommt. Dies ist aber absolut in Ordnung, denn die Landschaft ist einfach unbeschreiblich und es lohnt sich an allen ausgeschilderten Aussichtspunkten, wie z.B. Junction View, Yucca Point oder Boyden Falls und vielleicht auch noch an einigen weiteren Turn-outs anzuhalten und die herrlichen Ausblick auf den Kings Canyon, der mit bis zu 2 1/2 Kilometern Tiefe eine der tiefsten Schluchten der Welt ist, zu genießen.

Schließlich erreicht Ihr den Boden der Schlucht und das Ufer des wunderschönen und eindrucksvollen Kings Rivers, den Ihr bereits von oben immer wieder sehen konntet.

Auch hier lohnt es sich an den – nun leider etwas raren – Turn-outs anzuhalten, denn die Gewalt, mit welcher der Fluss, der während der Schneeschmelze im späten Frühjahr besonders viel Wasser führt, durch den Canyon rauscht, ist einfach nur beeindruckend.

Doch dies ist längst nicht alles, was die Strecke hier noch zu bieten hat. Im Frühjahr und Sommer könnt Ihr Euch zu Beispiel auch von den 24 Meter hohen Grizzly Falls beeindrucken lassen, die direkt an der Straße liegen.

Oder Ihr haltet noch am Canyon View oder an den Roaring River Falls, die Ihr ebenfalls bereits nach einem kurzen Spaziergang erreichen könnt.

Doch an den Roaring River Falls solltet für Euch nicht Schluss sein, denn nur wenige Meter weiter liegt noch ein letzter Highlight, dass Ihr nicht versäumen solltet – Zumwalt Meadow.

Zumwalt Meadow Trail

Der Zumwalt Meadow Trail ist von der Straße aus gut ausgeschildert und startet kurz nach den Roaring River Falls. Und er ist der Trail, den Ihr in Kings Canyon auf gar keinen Fall auslassen, denn er ist einer der landschaftlich reizvollsten Teile des Talbodens.


Trail Facts

  • Lage: Kings Canyon National Park
  • Start: Zumwalt Meadow Parking Lot (7,2 km hinter dem Cedar Grove Village)
  • Traillänge: 2,3 Kilometer
  • Höhenunterschied: 30 Meter
  • Dauer: 1 Stunde
  • Besonderheit: Zumwalt Meadow, Granitwände, Kings River,
  • Mehr Infos: SeKi National Park

Vom Parkplatz aus, wo den Ihr einen malerischen Blick auf den breiten Kings River mit seinen riesigen Klippen habt, folgt Ihr dem Weg entlang des Flusses bis zu einer großen Hängebrücke. Kurz danach trefft Ihr auf eine Gabelung, an der Ihr den Loop um das Meadow entweder mit oder gegen den Uhrzeigersinnn laufen könnt. Wir entscheiden uns für mit dem Uhrzeigersinn und halten uns daher links.

Quasi direkt danach führt Euch der Weg dann auch schon zu der Meadow und Ihr habt den besten Teil des Loops erreicht. Eine Holzbrücke führt Euch über das sensible Biotop und bietet Euch einige besonders schöne Ausblicke. Die knallgrüne Wiese, die sich vor einem der steilsten und dramatischsten Teile des Canyons zwischen zwei hohen, fast senkrechten Granitfelsen erstreckt, ist einfach ein unvergesslicher Anblick.

Wenn Ihr nach dem langen Tag nun nicht mehr so weit laufen wollt, kehrt hier einfach um und geht zurück zum Parkplatz. Wollt Ihr Euch hingegen noch ein wenig bewegen, so könnt Ihr das Meadow einmal umrunden, wobei Euch der Weg zunächst durch den Wald, später über große und kleine Felsbrocken zurück zur Kreuzung und von dort zum Parkplatz bringt.

Hier gibt es noch ein paar nette Ausblicke auf die Wiese und die Granitfelsen, so spektakulär wie am Anfang wird es allerdings nicht mehr. Von daher ist die Umrundung ein nettes Add-on, aber auch nicht zwingend erforderlich.

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Mittlerweile ist es auch Abends geworden und wir begehen uns in unser Schlafquartier nach Cedar Grove. Morgen werden wir auf dem Mist Falls Trail noch ein wenig mehr von der Kings Canyon Wilderness erkunden, bevor wir nach 4 Tagen den SeKi National Park verlassen werden.

Eine Übersicht, was Ihr in den beiden Parks alles erleben könnt, zeigen wir Euch in unserem Beitrag Sequoia und Kings Canyon National Park – Mammutbäume und die tiefste Schlucht Nordamerikas. Hier findet Ihr auch allgemeine Infos zu den Parks.

Weitere Ideen, wie Ihr Eure Zeit in Kings Canyon verbringen könnt, findet Ihr unter der Kategorie Kings Canyon. Oder – falls Ihr nicht ohnehin von dort kommt – Ihr macht noch einen Ausflug in den benachbarten Sequoia National Park. Mehr hierzu findet Ihr unter der Kategorie Sequoia

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