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Island – Der wundervolle Osten

Je weiter Ihr in den Osten Islands reist, desto ruhiger wird es. Hier im ältesten und ursprünglichsten Teil der Insel findet Ihr noch unberührte Landschaften abseits der Instagram-Hotspots.

Im Osten geht es weniger um die berühmten Gletscher, Vulkane oder Geysire, vielmehr watet die Region mit tollen Wasserfällen, tiefen Canyons und wunderschönen Fjord- und Küstenlandschaften auf.

Und als seien dies nicht schon genug Gründe, um hier einen Stopp einzulegen, findet Ihr im Osten auch noch den wunderschönen Basalt-Canyon Stuðlagil, für den alleine es sich schon lohnt den einsamen Osten der Insel zu erkunden.

Stuðlagil

Einer der für uns schönsten Stopps auf unserer gesamten Islandrundreise war der Stuðlagil Canyon. Tief versteckt im Gletschertal Jökuldalur fließt hier der türkisblaue Gletscherfluss Jökla durch eine tiefe, von Basaltsäumen umgebene Schlucht, die wirkt wie aus einer anderen Welt.

So wie heute könnt Ihr den Canyon übrigens erst seit 2016 betrachten, denn die Schlucht wurde erst durch den Bau eines Staudammes und der damit verbundenen Senkung des Wasserspiegels freigelegt.

Allerdings hat diese “kurze” Zeit jedoch locker gereicht, um den Canyon zu einem Besuchermagnet werden zu lassen.

Lasst Euch daher nicht von Blogs und Interseiten täuschen, die behaupten, dass der Canyon noch ein Geheimtipp sei. Dies ist nicht mal mehr ansatzweise der Fall. Bei unserem Besuch im Jahr 2021 an einem schönen Sommertag waren beide Parkplätze komplett voll und der Canyon leider – auch von badenden Personen – total überlaufen.

Trotzdem ist er ein echtes Naturschauspiel, dass Ihr nicht versäumen solltet.

Die Anreise ist allerdings nicht gerade unbeschwerlich, von Egilsstaðir sind es knapp 70 Kilometer one-way.

Etwas kürzer ist die Anreise, wenn Ihr den Canyon auf dem Weg von Akureyri nach Egilsstaðir einplant, denn der reine Abstecher von der Ringstraße dauert dann nur circa 25 Minuten one-way.

Von der Ringstraße müsst Ihr erst auf die Straße 923 und kurz darauf direkt auf die Straße Jökuldalsvegur abbiegen. Diese bringt Euch nach rund 14 Kilometern zu der Farm Klaustursel, wo Ihr einen ersten Parkplatz (Koordinaten 65.18987251699191, -15.250366697846564) findet. Dies ist der offizielle Startpunkt der Tour, allerdings sind es von hier vier, teilweise sehr steile, Kilometer (one-way) bis zur Schlucht.

Alternativ könnt Ihr noch rund zwei Kilometer dieser Strecke mit dem Auto fahren. Hierfür müsst Ihr an der Farm die rechte Brücke überqueren und auf einer schmalen, teilweise sehr steilen und ziemlich holprigen Straßen bis zu einem zweiten Parkplatz (Koordinaten 65.17633270519461, -15.266479733239127) fahren. Das Fahren auf der Straße ist – gerade bei Gegenverkehr – kein wirkliches Vergnügen, Ihr könnt es aber mit einem normalen PKW gut schaffen.

Von hier startet die dann noch rund zwei Kilometer lange Wanderung zum Canyon, wobei Ihr von hieraus kaum noch Höhenunterschiede hinter Euch bringen müsst. Am Canyon angekommen, könnt Ihr dann entweder von oben in die Schlucht hineinschauen oder über diverse kleine Pfade bis an den Fluss herangehen.

ACHTUNG: Wenn Ihr zu dem Canyon wandern möchtet, dann müsst Ihr den oben beschriebenen Weg über die Westseite wählen. Es gibt bei GoogleMaps noch einen anderen Parkplatz auf der Ostseite. Hier könnt Ihr jedoch nur ein Stück bergab zu einer Aussichtsplattform gehen, von welcher Ihr den schönsten Teil des Canyons jedoch nicht einsehen könnt!

Hengifoss

Ebenfalls touristisch geht es am Hengifoss zu. Der mit einer Fallhöhe von rund 110 Metern vierthöchste Wasserfall Islands ist insbesondere aufgrund der um ihn herum rot schimmernden Gesteinsschichten berühmt geworden.

Vom Parkplatz führt Euch ein rund 2,5 Kilometer langer Weg 240 Höhenmeter steil bergauf bis zu einer kleinen Aussichtsplattform vor den Wasserfall. Bitte beachtet unbedingt, dass der weitere Weg (mittlerweile) abgesperrt ist und überlauft die Absperrung bitte nicht.

Auf dem Weg zum Hengifoss kommt Ihr übrigens – über einen kleinen Abstecher – auch am Litlanesfoss vorbei, der ebenfalls hübsch anzuschauen ist.

Obwohl einschlägige Reiseführer teilweise das Gegenteil behaupten: Wir haben für die gesamten Tour lediglich rund eine Stunde (reine Gehzeit) gebraucht. Sofern Ihr also halbwegs fit seid, sind die oft angegeben drei Stunden völlig übertrieben.

Egilsstaðir

Obwohl die Stadt Egilsstaðir nur rund 2.500 Einwohner hat, ist sie die größte Stadt in Islands einsamen Osten und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, insbesondere wenn Ihr einen Abstecher auf die Ostfjorde, zum Beispiel nach Borgarfjörður eystri oder Seyðisfjörður, geplant habt.

Zudem eignet sich Egilsstaðir prima als Übernachtungsort auf dem Weg von/nach Höfen und dem Gletschersee Jökulsárlón.

Vom Hengifoss kommend ist außerdem die Anfahrt auf das kleine Städtchen ziemlich grandios.

Stokksnes

Von Egilsstaðir kommend liegt rund 12 Kilometer vor Höfen die Landzunge Stokksnes, die insbesondere aufgrund des Blickes auf das Bergmassiv Vestrahorn berühmt ist. Dieses könnt Ihr – von der anderen Seite – bereits während der Anfahrt gut betrachten.

Um auf die Landzunge und dem dortigen Viewpoint zu gelangen, müsst Ihr kurz hinter dem Tunnel nach links auf die kleine Schotterstraße in Richtung Viking Café abbiegen. Dort angekommen sind 900 ISK pro Person Eintritt zu zahlen, danach könnt Ihr die Schranke passieren und weiter in die Dünen-/Sandlandschaft vordringen.

Die Straße endet an einem kleinen Parkplatz, von wo Ihr auf verschiedenen langen Wanderwegen die Gegend erkunden könnt. So habt Ihr unter anderem die Möglichkeit zu dem sich hier befindenden Leuchtturm oder zu der im Jahre 1955 von den US-Truppen errichtete ehemalige NATO-Radarstation zu spazieren.

Zudem könnt Ihr mit etwas Glück auch Seehunde beobachten oder die Zeit an dem wunderbar feinen und pechschwarzen Sandstrand, der mit diversen grünen Grashügeln bewachsen ist, genießen.

Von dort könnt Ihr – wenn das Wetter passt – auch das bekannte Foto des Vestrahorns mit den vorgelagerten schwarzen Sanddünen machen. Besonders eindrucksvoll sollen die Fotos sein, wenn sich das Bergmassiv zusätzlich in dem sich bei Ebbe zurückziehenden Wasser spiegelt.

Bei unserem Besuch war das Vestrahorn zwar hinter einer dichten Nebelwand versteckt, so dass wir auf das Foto verzichten mussten, für uns hat sich der Besuch jedoch schon aufgrund des wunderschönen Sandstrandes gelohnt.

Kurz hinter dem Viking Café findet Ihr außerdem ein altes Wikingerdorf, dass einst als Kulisse für einen Film dienen sollte. Dieser wurde aus Kostengründen jedoch nie verwirklicht, so dass die Pappmasche-Gebäude hier nunmehr mehr oder weniger pittoresk verfallen. Vom Parkplatz sind es rund 10 Minuten Fußweg zu dem Dorf, das zwar nicht spektakulär, aber ein netter Abstecher ist.

Jökulsárlón u. Skaftafell

Da Jökulsárlón, die größte Gletscherlagune Islands und das Naturschutzgebiet Skaftafell, wo sich auch der berühmte Svartifoss befindet, im Südosten Islands liegen, werden die beiden Stopps – je nach Autor – meist entweder dem Osten oder dem Süden zugeordnet.

Wir haben uns jedoch dafür entschieden dem Südosten einen gesonderten Artikel zu widmen. Mehr zu den beiden Stopps findet Ihr daher in unserem Beitrag Island – Gletscher, Wasserfälle und Schluchten im Südosten.

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Im Osten Islands ist es einfach wunderbar. Zwar sind auch hier die gängigen Attraktionen schon lange keine Geheimtipps mehr, trotzdem könnt Ihr den Unterschied zu dem sehr stark besuchten Süden immer noch deutlich merken.

Der Osten lohnt sich allerdings nicht nur wegen der Einsamkeit oder der oben beschriebenen Stopps, sondern auch, weil Ihr von hier wunderbar einen Abstecher auf die Ostfjorde machen könnt, die unseres Erachtens landschaftlich nochmal ein echtes Highlight sind. Außerdem habt Ihr dort einen der besten Spots um Papageitaucher zu beobachten. Mehr dazu findet Ihr in unserem Beitrag Island – Auf den Ostfjorden.

Daneben gibt es aber auf Island natürlich noch so viel mehr zu sehen. Eine Übersicht über unsere Route findet Ihr in unserem Beitrag 12 Tage in Island – Ein Routenbeispiel, von dort kommt Ihr auch in die weitere Beiträge.

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