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Prag – Die Prager Altstadt

Die Prager Altstadt (=Staré Město) ist die älteste der vier ehemals selbstständigen Prager Städte Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin und wird im Westen von der Molau und im Osten vom Platz der Republik mit dem Pulverturm begrenzt. Die einst die Altstadt umschließenden Stadtmauern wurden 1784 abgerissen, als die vier Städte zur Stadt Prag vereint wurden.

Das Zentrum der historischen Altstadt bildet der Altstädter Ring. Hier finden sich auch viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Im Norden der Altstadt gibt es außerdem bereits seit dem 13. Jahrhundert ein jüdisches Viertel mit einer eigenständiger Verwaltung, das als Josefov bezeichnet wird.

Bereits seit 1992 sind die vier Stadtteile, einschließlich der beiden Burganlagen Vyšehrad im Süden und Prager Burg im Norden, sowie das jüdische Viertel und der Schlosspark in Pruhonitz als Unesco Weltkulturerbe eingetragen.

– Aktualisiert Juli 2021 –

Wenzelsplatz u. Franziskanergarten

Bevor Ihr Euch jedoch auf den Weg in das historische Stadtviertel macht, solltet Ihr Euch noch eine, sich ganz in der Nähe befindende Sehenswürdigkeit ansehen und zwar den im Mittelpunkt der Prager Neustadt liegenden Wenzelsplatz.

Der circa 60 Meter breite und 750 Meter lange Platz wurde 1848 nach dem heiligen Wenzel von Böhmen benannt und ist einer der größten städtischen Plätze Europas.

Früher wurde er als Pferdemarkt genutzt, seit dem 19. Jahrhundert hat er sich dann aber in eine belebte Hauptgeschäftsstraße gewandelt.

Hinter den riesigen Häuserfassaden versteckt sich, quasi nur eine Parallelstraße entfernt, der grüne Franziskanergarten und direkt hinter dem Kloster des Ordens die unvollendete Kirche Maria Schnee, deren Schiff sogar noch höher ist, als das des St. Veits-Doms.

Na Příkopě

Nachdem Ihr nun den Wenzelsplatz mit den angrenzenden Sehenswürdigkeiten gesehen habt, könnt Ihr Euch auf den kurzen Weg zur Prager Altstadt machen.

Hierfür biegt Ihr am westlichen Ende des Platzes einfach auf die Straße Na Příkopě ab, welche den Wenzelsplatz mit dem Platz der Republik verbindet und außerdem auch die Grenze zwischen Alt- und Neustadt bildet.

Die weitläufige Straße ist zum Teil eine Fußgängerzone und das Straßenbild ist von imposanten Häusern, Geschäften und Palais geprägt.

Platz der Republik, Pulverturm u. Gemeindehaus

Das Ende von Na Příkopě bildet der Platz der Republik mit dem Pulverturm und dem Gemeindehaus, das aufgrund seiner Größe und Unversehrtheit zu den bedeutendsten Jugendstilgebäuden der Welt gehört.

Sobald Ihr den Pulverturmes durchquert habt, befindet Ihr Euch offiziell in der Prager Altstadt.

Ab 10.00 Uhr und für 150 Kronen (Stand Juli 2021) dürft Ihr den Pulverturm besteigen. Die Aussichtsplattform befindet sich in 44 Meter Höhe. Von hier aus habt Ihr einen tollen Blick auf Prag und könnt außerdem einen ersten Blick auf die Prager Altstadt mit dem Altstädter Brückenturm, der Teynkirche und dem St. Veits Dom, werfen.

Altstädter Ring

Ab jetzt braucht Ihr eigentlich nur noch der Straße zu folgen, dann gelangt Ihr auf dem sogenannten Königsweg direkt zum Herzstück der Altstadt – dem Altstädter Ring.

Der direkte Weg führt durch den Teynhof, wo seinerzeit die fahrenden Händler ihre Waren verzollen mussten, bevor sie diese auf dem Altstädter Ring verkaufen durften. Habt Ihr den Teynhof dann überquert, steht Ihr mitten auf dem mehr als 9000 m² großen Altstädter Ring.

Hier laufen die verwinkelten Gassen der Prager Altstadt zusammen und bilden den schönsten Platz der Stadt. Zusätzlich findet Ihr hier auch noch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Prags an einer Stelle.

Hier stehen neben wundervoll anzuschauenden Häusern die imposante Teynkirche, das Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr, die Hussitenkirche St. Nikolaus, das Palais Kinsky, das Haus zur steinernen Glocke und das Denkmal für den Theologen Jan Hus.

Teynkirche

Das wohl auffälligste Gebäude des Marktplatzes ist mit Abstand die imposante Kirche der Jungfrau Maria vor dem Teyn (kurz: Teynkirche) mit den beiden gewaltigen, rund 80 Meter hohen gotischen Türmen.

Für eine kleine, freiwillige Spende könnt Ihr die Kirche auch von innen besichtigen, leider ist fotografieren jedoch nicht erlaubt. Ein Blick ins Innere lohnt sich aber auf jeden Fall.

Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr

An der Südostecke des Altstädter Rings findet Ihr dann das Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr.

Diese zeigt neben der Uhrzeit auf einem drehenden äußeren Ring die ab Sonnenuntergang gezählten italienischen oder böhmischen Stunden an.

Zu jeder vollen Stunde beginnt außerdem ein berühmtes Figurenspiel von Jesus und seinen 12 Aposteln, welches zwar Menschen in Massen anzieht, ansonsten unserer Meinung  nach jedoch ziemlich unspektakulär ist.

Den Rathausturm dürft Ihr für 250 Kronen besteigen. Und auch hier ist der Aufstieg – diesmal nicht über Treppen, sondern über Schrägen – jede Mühe wert. 

Wenn Ihr die Schrägen nicht hinauf laufen möchtet, könnt Ihr im Altstädter Rathaus übrigens auch bequem mit dem Aufzug nach oben fahren.

St. Nikolas Kirche

Fast neben dem Altstädter Rathaus leuchtet die weiße Fassade der St. Nikolaus Kirche, die aufgrund ihrer farbenreichen Wandmalereien, der schmuckvollen Schmiedearbeit und dem Stuck, der das Innenleben ziert, als eine der schönsten romanischen Kirchen Prags gilt. Der Besuch der Kirche ist kostenlos.

Die St.-Nikolaus-Kirche am Altstädter Ring ist übrigens nicht die einzige Kirche mit diesem Namen in Prag. Es gibt eine weitere, ebenso beeindruckende Nikolauskirche am Kleinseitner Ring. Die Kirche wurde vom selben Architekten gebaut.

Jüdisches Viertel

Quasi direkt hinter der St. Nikolaus Kirche beginnt dann das alte jüdische Viertel Josefov

Nachdem den Juden 1848 die Bürgerrechte verliehen wurde, zogen viele von ihnen aus dem Viertel fort, so dass die Gebäude nach und nach verfielen. Heute sind nur noch die Synagogen und das Rathaus geblieben.

Im Jüdischen Viertel gibt es soviel zu sehen, dass Ihr alleine hier schon fast einen ganzen Tag verbringen könntet, insbesondere da Ihr alle Synagogen und den jüdischen Friedhof besichtigen könnt. Zeit braucht Ihr aber nicht nur wegen der vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen der Menschenmassen, die sich durch das Viertel und die Synagogen schieben.

Die Maisel-Synagoge, die Pinkas-Synagoge, die Spanische Synagoge, Klausen-Synagoge, der alte jüdische Friedhof, die Robert Guztmann Galerie und die Zeremonienhalle gehören alle zum Jüdischen Museum Prag und können mit einem Kombi-Ticket, das 350 Kronen kostet, besichtigt werden,

Die Altneu-Synagoge kostet 200 Kronen extra, alternativ könnt Ihr auch das Kombi-Ticket inklusive der Altneu-Synagoge für 500 Kronen wählen.

Wir selbst haben uns diesmal auf den Blick von außen beschränkt. Auf den Fotos seht Ihr unter anderem die Hohe-Synagoge, die Meisel-Synagoge, das Kafka Denkmal neben der Spanischen Synagoge und den Uhrenturm des jüdischen Rathauses. Die Uhr hat hebräische Zahlen und sich in umgekehrter Richtung drehende Zeiger

Rudolfinum

Nur eine Parallelstraße weiter und schon steht Ihr wieder an der Moldau, wo Ihr dann noch auf das beeindruckende Rudolfinum, das einst Sitz des Parlaments war und heute eine Philharmonie ist.

Královská cesta (=Königsweg)

Entlang der Moldau kommt Ihr vom Rudolfinum relativ schnell zur Karlsbrücke, wir jedoch möchten uns der Brücke auf der Královská cesta, dem Königsweg, nähern. Auf diesem Weg fuhren bereits seit dem Mittelalter die böhmischen Könige zu ihrer Krönung in den Veitsdom auf die Prager Burg.

Der Königsweg beginnt an der einstigen Altstadtgrenze, wo man seinerzeit am Pulverturm dem neuen König den goldenen Stadtschlüssel überreichte und führt quer durch die Stadt über die Karlsbrücke bis hinauf zur Prager Burg.

Folgt Ihr diesem Weg vom Altstädter Ring aus weiter, geratet Ihr über den Kleinen Ring auf die Karlsgasse (=Karlova), die Euch vorbei an Souvenirläden, Restaurants, Bars und Cafés bis zur Karlsbrücke bringt.

Altstädter Brückenturm

Und dann erreichen wir das Ziel unserer heutigen Tour – die Karlsbrücke mit dem Altstädter Brückenturm.

Diesen Turm dürft Ihr – wie die anderen auch – ab 10.00 Uhr und für 150 Kronen ebenfalls erklimmen und könnt anschließend von oben wieder einmal einen wundervollen Blick über Prag genießen. 

Außerdem könnt Ihr am Ende der Karlsbrücke den Kleinseitner Brückenturm erkennen, der das Pendant zum Altstädter Brückenturm ist.

 

Karlsbrücke

Zum Abschluss des Tages geht es nun noch einmal über die berühmte Karlsbrücke, die über 16 Bögen die Stadtteile Malá Strana und Staré Mesto, also die Altstadt und die Kleinseite miteinander verbindet. 

Sie ist die älteste erhaltene Brücke über die Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Zudem gilt sie als Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den Nationalen Kulturdenkmälern.

Zahlreiche Heiligenfiguren säumen die beiden Ränder der Brücke, so dass sie eine Art Freilichtmuseum ist, auch wenn zahlreiche Figuren mittlerweile nicht mehr als Original zu sehen sind.

Für uns ist hier ein langer, anstrengender, aber auch ereignisreicher Tag zu Ende und wir suchen uns eine nette tschechische Bierstube, um den Abend bei Bier und böhmischer Küche ausklingen zu lassen, Möglichkeiten gibt es genug.

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Und wenn Ihr jetzt noch wissen möchtet, was Ihr auf der anderen Seiten der Karlsbrücke so entdecken könnt, dann schaut doch einfach in unsere anderen beiden Beiträge Prag – Malá Strana, die Prager Kleinseite und Prag – Die Prager Burg.

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