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Slowenien – 6 Sehenswürdigkeiten in und um den Bleder See

Nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, liegt an dem gleichnamigen Gletschersee der slowenische Ort Bled.

Die Kulisse ist schon fast kitschig: Ein smaragdgrün schimmernder See, in dessen Mitte sich eine winzige Insel mit Kirche befindet, erstreckt sich vor den hohen Bergen der Julischen Alpen.

Es verwundert daher nicht, dass der Bleder See – gerade in den Sommermonate – Touristen ohne Ende anzieht und deswegen leider oft auch ziemlich überlaufen ist.

Trotzdem ist Bled eine Reise wert. Der See ist wunderschön und bietet sich im Sommer zum Baden oder für Wassersportarten an. Zudem habt Ihr die Möglichkeit von diversen Aussichtspunkten das einzigartige Panorama genießen.

Ganz in der Nähe findet Ihr außerdem den wunderschönen Vintgar-Klamm, der mit seinen hohen Wänden und dem blauen Radovna-Fluss sicherlich nochmal ein Highlight der Region ist.

– Aktualisiert Dezember 2023 –

Der Ort Bled

Eingebettet zwischen den Bergen, die den Ort vor den kalten Nordwinden schützen, bietet Bled nicht nur tolle Gebirgspanoramen, sondern ermöglicht auch eine Badesaison bis Ende September. Es verwundert daher nicht, dass der heute rund 8.300 Einwohner große Ort schon seit 1855 Besucher aus der ganzen Welt anzieht.

Heute ist Bled im Sommer, wie auch im Winter oft hoffnungslos überlaufen, was sich auch deutlich im Preisgefüge zeigt und dies fängt bereits bei den Parkgebühren an.

Wenn Ihr nicht gerade eine der – oft überteuerten – Unterkünfte direkt am See gebucht habt, werden für einen Parkplatz am See um die 10,- EUR (für den ganzen Tag) fällig. Stundentarife gibt es in der Regel nur in einem sehr begrenzten Umfang.

An den Strandbädern, so z.B. auch an der Velika Zaka, wo der Weg zu den bekannten Aussichtspunkten Ojstrica und Mala Osojnica startet, sind in der Nebensaison zusätzlich nochmal 3,- EUR pro Stunde und in der Hauptsaison sogar 6,- EUR pro Stunde zu zahlen.

Wollt Ihr die berühmte Bleder Cremschnitte (= Bleder Kremšnita), die – bitte seht es uns nach – am Ende tatsächlich auch nicht mehr als ein sahnige Zitronentorte ist, kosten und dazu vielleicht noch einen Kaffee trinken, dann solltet Ihr dafür mit mindestens 7,- EUR p.P. rechnen.

Daneben sind auch Eintritte und Aktivitäten um einiges teuer, als im übrigen Slowenien, was – obwohl der See ein echtes Highlight ist – schon einen faden Beigeschmack zurück lässt.

Ansonsten ist Bled als Ort selbst nicht besonders sehenswert, dafür gibt es jedoch einige andere wirklich nette Sehenswürdigkeiten:

Burg von Bled

Eines der beiden Wahrzeichen von Bled ist die über dem Ort auf einem 139 Meter hohen Felsen thronende Burg von Bled (= Blejski grad). Die Geschichte der mittelalterlichen Höhenburg reicht zurück bis in das Jahr 1004, womit sie als die älteste Burg Sloweniens gilt.

1511 wurde die Burg durch ein Erdbeben schwer beschädigt, durch den anschließenden Wiederaufbau erhielt sich dann ihr heutiges Aussehen.

Zwischen 1952 und 1661 wurde die Burg dann erneut umfassen renoviert, so dass Ihr hier heute u.a. ein Museum, eine Burgdruckerei, eine Schmiedewerkstatt und einen Souvenirladen findet. Für das leibliche Wohl sorgen zudem ein Restaurant, eine Café und ein Weinkeller.

Den teuren Eintritt i.H.v. 13,- EUR 15,- EUR p.P. ist dies unseres Erachtens allerdings nur bedingt wert, den ein Rundgang ist wirklich in wenigen Minuten erledigt.

Ein Besuch der Burg lohnt sich allenfalls wegen der schönen Aussicht auf den Bleder See und die Insel Blejski Otok, die Ihr von anderen Aussichtspunkten jedoch genauso gut genießen könnt.

Unserer Meinung nach ist die Burg daher ein netter, aber für das Gebotene zu teurer Zwischenstopp, den Ihr ohne schlechtes Gewissen auch auslassen könnt.

Sofern Ihr Euch davon allerdings nicht abschrecken lasst, erreicht Ihr die Burg entweder über einen 20 bis 30-minütigen Fußweg vom Ort aus, alternativ könnt Ihr auch bis fast vor die Burg mit dem Wagen fahren. Es gibt einen großen Parkplatz, allerdings werden hier 3,- EUR Parkgebühr pro Stunde fällig. Vom Parkplatz ist es dann nur noch ein kurzer, aber steiler Aufstieg bis zum Eingang.

Blejski Otok (Insel von Bled)

Das zweite Wahrzeichen Bleds ist – neben der Burg – die sehr kleine Insel Blejski Otok, welche Sloweniens einzige Insel in einem See ist. Zudem ist sie sicherlich eines der berühmtesten Fotomotive des Landes.

Wollt Ihr die Insel besuchen, dann habt Ihr verschiedenen Möglichkeiten:

Die Erste ist, dass Ihr Euch in einem der traditionellen Boote, die Pletna genannt werden und die nach dem Vorbild der venezianischen Gondeln designt wurden, zur Insel schippern lasst.

Die Boote bieten Platz für 20 Passagiere und werden manuell mit einer besonderen Stehruder-Technik fortbewegt. Die Fahrt zur Insel und zurück kostet um die 18 EUR p.P. und dauert pro Strecke etwa 10 Minuten.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass Ihr selbst mit einem Holzruderboot zur Insel rudert.

Boote könnt Ihr zum Beispiel in der Pension Pletna oder ein paar Meter weiter ungefähr vor dem Hotel Vila Bled leihen. Die Kosten lagen in 2021 bei 20,- EUR pro Boot und Stunde.

Zur Insel selbst braucht Ihr rund 15 Minuten, allerdings ist das Rudern – das auch nur eine Person übernehmen kann – mit der sperrigen Montur gewöhnungsbedürftig. Zudem wird der Weg oft von diversen anderen Booten und SUPs blockiert.

Für die Ruderboote gibt es einen gesonderten Anlegesteg, den Ihr nutzen könnt, hier müsst Ihr gelegentlich aber auf ein freies Plätzchen warten.

In einer Stunde könnt Ihr die Strecke hin und zurück und eine kurze Inselbesichtigung trotzdem gut schaffen.

Auf der Insel findet Ihr dann ein aus dem Jahre 1465 stammendes Kirchengebäude, das Mariä Geburt gewidmet ist und deren Besonderheit der 52 Meter hohe Glockenturm ist. In diesem befindet sich auch die sogenannte Wunschglocke. Der Eintritt in den Turm bzw. das Läuten der Glocke kostet(e) in 2021 6,- EUR p.P. Wir selbst haben darauf verzichtet.

Insgesamt lohnt sich ein Besuch auf der Insel unseres Erachtens nur bedingt. Es gibt nicht besonders viel zu sehen und eine Umrundung ist in allenfalls 10 Minuten erledigt. Die hohen Preise für die Ruderboote, mit denen die Ruderei aufgrund der starren und ungelenkigen Holzpaddeln auch eher nervig als nett ist, stehen unseres Erachtens dazu nicht wirklich im Verhältnis.

Wanderung: Aussichtspunke Ojstrica u. Mala Osojnica

Am Campingplatz von Bled startet die eher kurze, aber sehr lohnenswerte Wanderung zu den beiden bekannten Aussichtspunkten Ojstrinca und Mala Osojnica.

Neben dem großen Restaurantkomplex findet Ihr einen Parkplatz, auf dem Ihr Euren Wagen abstellen könnt. Die Kosten liegen in der Nebensaison bei 3,- EUR, in der Hauptsaison bei 6,- EUR die Stunde.


Trail Facts

  • Lage: Bled
  • Start: Campingplatz von Bled (Vela Zaka)
  • Traillänge: 2,5 Kilometer
  • Höhenunterschied: 180 Meter
  • Dauer: 45 Minuten
  • Besonderheit: Aussichtspunkte Ojstrica und Mala Osojnica

Von dem Restaurantkomplex wandert Ihr, an der Abzweigung zum Campingplatz vorbei, wenige Meter die Straße entlang, bevor Ihr der Ausschilderung nach links in den Wald hinein folgt.

Über einen breiten, aber sehr steinigen Weg geht es nun stetig bergauf bis Ihr nach circa 15 Minuten die Abzweigung zum Aussichtspunkt Ojstrinca erreicht. Von hier sind es nochmal rund 10 Minuten über einen etwas steileren, sogar mit Seil gesicherten, Pfad bis Ihr schließlich auf 611 Metern den Aussichtspunkt mit Bänkchen und wunderschönen Blick auf den Bleder See erreicht.

Anschließend geht es zurück auf den Hauptweg und von dort durch den Wald weiter stetig bergauf bis Ihr dann auf 686 Metern den aussichtsreichen Gipfel des Mala Osojnica erreicht. Von hier habt Ihr nochmals grandiose Ausblicke auf den See und die Karawanken bis hin zu den Kamniker Alpen.

Anschließend ist es Zeit sich an den Abstieg zu machen. In circa 30 Minuten geht es – zunächst steiler – bergab durch den Wald bis Ihr eine Metalltreppe erreicht. Auf diesem Weg passiert Ihr einen weiteren – unseres Wissens namenslosen – Aussichtspunkt.

Anschließend wird der Weg gemütlicher und führt Euch in Serpentinen zurück zum Seeufer und von dort zum Camping- bzw. Parkplatz.

Eine wirklich nette Tour mit grandiosen Aussichten, die Ihr nicht versäumen solltet.

Berg Straža

Einen weitere beliebten Aussichtspunkt findet Ihr auf dem Berg Straža, der sich an der Südseite des Bleder Sees befindet.

Diesen erreicht Ihr entweder zu Fuß in circa 45 Minuten (one-way) ab dem Hotel Golf über den Weg  Nr. 8 oder Ihr fahrt mit dem Wagen bis zum Parkplatz unterhalb des Berges und nehmt dort den Sessellift (4,- EUR p.P. und Weg).

Von oben gibt es angeblich einen schönen Blick auf die Burg von Bled, den Bleder See und die Julischen Alpen mit dem Triglav. Zudem findet Ihr hier u.a. eine Sommerrodelbahn und einen Adrenalinpark mit Zipline.

Wir selbst mussten auf die Aussicht aus Zeitgründen leider verzichten.

Vintgar-Klamm

Nur rund 4 Kilometer von Bled entfernt, findet Ihr den Vintgar-Klamm, eine 1,6 Kilometer lange Schlucht, die von dem Fluss Radovna geformt wurde und die bereits seit dem 19. Jahrhundert touristisch erschlossen ist.

Wunderschön angelegte Holzstege und -brücken führen Euch entlang des rauschenden Flusses und an vielen Stromschnellen und kleineren Wasserfällen vorbei. Das Ende bildet der 13 Meter hohe Wasserfall Šum, der einer von drei Flusswasserfällen in Slowenien ist.

Der Eintritt in die Klamm kostet 10,- EUR p.P., dazu kommen nochmal 5,- EUR 10,- EUR Parkgebühren.

Obwohl auch die Vintgar-Klamm nicht unbedingt günstig ist, hat es uns hier gut gefallen.

Schade ist allerdings, dass – aufgrund von Covid – eine Einbahnstraßenregelung gilt, die unseres Wissens auch im Jahr 2023 weiterhin fortbesteht, so dass Ihr gezwungen seid, auf einem der Rundwanderwege zurückzukehren.

Dabei dauert der Weg über die kürzeste Strecke (The Steep Side) rund 45 Minuten, wobei die Strecke schrecklich unspektakulär ist und die meiste Zeit – zunächst bergauf und anschließend wieder bergab – durch einen Wald verläuft. Letztendlich dauert dieser Abschnitt länger, als der Weg durch die Schlucht selbst und treibt damit den Zeitaufwand unnötig in die Länge. Für uns es hat dies den Besuch tatsächlich ein wenig kaputt gemacht.

Pokljuška Soteska

Rund acht Kilometer von Bled entfernt findet sich mit der Pokljuška Soteska die größte Trockenfossilschlucht Sloweniens, die insbesondere mit verschiedenen Karstformationen wie natürliche Brücken, überhängenden Felswände und Höhlen aufwartet.

Ein 6 Kilometer langer Rundweg, auf dem Ihr rund 130 Höhenmeter überwinden müsst, führt Euch durch die Schlucht, wobei Ihr dabei erst vom Grund des Klamms hinaufsteigt und anschließend auf dem Rückweg über das sog. Pokljuka-Loch zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

Der Eintritt ist kostenlos, aber vor der Schlucht gibt es nur begrenzt Parkplätze. Zudem ist der Weg gelegentlich gesperrt, da der Weg vom Wasser zerstört wurde und/ oder die Gefahr von Baum- und Felsstürzen besteht. Informiert Euch daher am besten vor Ort, bevor Ihr Euch auf den Weg macht.

Wir persönlich fanden die Schlucht übrigens nett, aber nicht überragend. Ein Besuch hier würden wir daher nur empfehlen, wenn Ihr wirklich noch Zeit übrig und die anderen Highlights in der Region bereits besucht habt.

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Bled eignet sich wunderbar um anschließend die Bergwelt des Triglav Nationalparks zu erkunden.

Ihr erreicht zum Beispiel schnell die Pokljuka-Hochebene, die nicht nur ein bekannter Austragungsort für Weltcups im Biathlon, sondern auch ein idealer Startpunkt für verschiedene lange Wanderungen ist. Auch eine der diversen Touren für eine Triglav-Besteigung starten hier. Diese haben auch wir gewählt.

Rund um Bled findet Ihr außerdem weitere nette Alpendörfer, die sich gut als Ausgangspunkt für Wander- und/ oder Mountainbiketouren in die Berge eignen.

Letztlich könnt Ihr von Bled auch gut weiter in Richtung Mittelslowenien fahren, wo Ihr unter anderem Highlights wie das Tal Logarska Dolina, die Hochalm Velika Planina und auch die Hauptstadt Ljubljana findet.

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