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Slowenien – Kranjska Gora

Am Ende des Wurzenpasses, direkt hinter der Grenze zu Österreich, liegt das Örtchen Kranjska Gora.

Zwar ist der Ort eher durch den Wintersport bekannt, im Sommer zieht er aufgrund der idealen Lage am Rande des Triglav Nationalparks und unterhalb des 1.631 Meter hohen Hausberges Vitranc aber auch viele Aktivurlauber magisch an.

Im Winter verwandelt sich Kranjska Gora dann in ein Skizentrum und massenhaft Wintersportbegeisterte kommen zum Skilanglauf, Eislaufen, Snowboarden und natürlich zum Skifahren; dies gern auch auf den berühmten Skisprung- und Skiflugschanzen des ganz in der Nähe liegenden Ortsteils Planica.

Doch obwohl hier auf knapp 1.500 Einwohner über 8.000 (Hotel-)Betten kommen, ist Kranjska Gora keine typische Touristenhochburg. Gerade in der verkehrsberuhigten Altstadt geht es in der Regel eher gemächlich zu und gemütliche Restaurants und kleine Läden laden zur Entschleunigung ein.

– Aktualisiert Dezember 2023 –

Aufgrund der Lage bietet sich Kranjska Gora wunderbar als Ausgangspunkt für Wander-/ Berg- oder Klettertouren in den Julischen Alpen und Karawanken an. Die Auswahl ist riesig, allerdings sind viele der Touren, insbesondere aufgrund der Höhenunterschiede, auch ziemlich anspruchsvoll.

Wir selbst haben uns für eine der bekannteren Touren rund um den Hausberg Vitranc entschieden, die grundsätzlich nett war, am Ende allerdings auch eine eher unschöne Überraschung bereit hielt.

Wanderung: Vitranc – Ciprnik – Jasna See

Die Wanderung startet ein wenig ungewöhnlich mit einer Sessellift-Fahrt an der Vitranc-Station in Kranjska Gora. Genau vor der Station gibt es diverse große Parkplätze, auf denen Ihr Euren Wagen kostenfrei abstellen könnt.

Der Sessellift fährt ab 09.00 Uhr, die Kosten liegen bei 8,- EUR p.P. one-way (Stand September 2021).


Trail Facts

  • Lage: Kranjska Gora
  • Start: Sessellift an der Vitranc-Station (nahe Hotel Kompass)
  • Traillänge: 11,4 Kilometer
  • Höhenunterschied: 730 Meter Auf- und 1.040 Meter Abstieg
  • Dauer: 4 ¼ Stunden
  • Besonderheit: Gipfel des Vitranc (1.631 m), Gipfel des Ciprnik (1.746 m), Jasna-See


Dank des Lifts befindet Ihr Euch nur wenige Minuten später an der Vitranc-Station 1 auf 1.300 Metern. Zwar könntet Ihr die Sesselliftfahrt auch aussparen und das Teilstück laufen, der Weg und die Aussichten sind allerdings nicht so attraktiv, als dass sich dies lohnen würde.

An der Station 1 angekommen, beginnt dann Eure Tour. Diese führt Euch zunächst auf einen breiten Schotterweg, der unter einem stillgelegten Sessellift entlang läuft, steil bergauf hinauf zur Vitranc-Station 2, von wo Ihr erste schöne Aussichten in das Tal genießen könnt.

Kurz nach der Station 2 führt Euch der Weg relativ bald in ein Waldstück hinein. Hier geht es über einen – nicht besonders gut in Schuss gehaltenen – Wurzelweg sehr steil bergauf bis zu einem Sattel, auf dem Ihr dann die wunderschön gelegene Mojčin dom na Vitrancu (= Mojca Hütte) findet.

Nach dem schweißtreibenden Anstieg eignet sich die Hütte wunderbar für eine kleine Rast, bei der Ihr ganz nebenbei noch wunderschöne Ausblicke auf die Gipfel der Julischen Alpen genießen könnt. Außerdem gibt es nur wenige Meter entfernt einen Aussichtspunkt, der Euch tolle Blicke in das Tal bietet.

Von der Hütte gibt es diverse Möglichkeiten, wie Ihr Euren Weg fortsetzen könnt, wir selbst haben uns dafür entschieden in Richtung des Ciprnik weiter zu wandern.

Hierfür führt Euch der Weg zunächst einen kleinen Hügel hinauf, anschließend geht es in einem stetigen auf und ab durch den Wald, wobei sich gelegentlich Aussichten auf die umliegende Umgebung erhaschen lassen. Auf diesem Weg passiert Ihr auch – ganz unbemerkt – den im Wald liegenden Gipfel des Vitranc.

Habt Ihr den Wald durchquert, steht Euch über einen sehr felsigen Weg ein letzter steiler Anstieg bevor. Anschließend erreicht Ihr dann auf einer Höhe von 1.746 Metern den Gipfel des Ciprnik, von dem Ihr ein herrliches 360 Grad Panorama genießen könnt.

Für den Rückweg habt ihr nun verschiedene Möglichkeiten:

Entweder Ihr nehmt den circa 20 Minuten vor/ nach dem Gipfel des Ciprnik abzweigenden Weg nach Planica und wandert von dort – ggf. über das Naturreservat Zelenci – zurück nach Kranjska Gora oder Ihr kehrt zur Hütte und von dort über den bekannten Hinweg zur Vitranc-Station 1 zurück.

Alternativ könntet Ihr – so wie wir – von der Hütte auch den Abstieg zum Jasna-See wählen und von dort entlang der Straße zum Parkplatz zurückkehren, allerdings können wir Euch diese Variante – zumindest Stand September 2021 – auf keinen Fall empfehlen!

Schon das erste Teilstück bis zu einem Aussichtspunkt, von dem Ihr nochmal wundervolle Ausblicke in das Tal und auf die Gipfel der umliegende Berge genießen könnt, geht relativ steil bergab und ist nicht besonders gut zu gehen.

Danach wird der Abstieg jedoch unzumutbar.

Einen richtigen Weg gibt es nicht mehr, vielmehr rutscht Ihr quasi auf Eurem Hintern durch einen Wald einen sehr steilen Berghang hinab. Der Abstieg gestaltet sich damit nicht nur gefährlich, sondern dauert auch ewig.

Mit Ausnahme eines Blickes auf den – zu dieser Zeit noch relativ weit unter Euch liegenden – Jasna See, gibt es nach dem Aussichtspunkt auch keinerlei Highlights mehr, für die sich der Abstieg lohnen würde.

Endlich unten angekommen, warnt dann tatsächlich auch ein Schild vor dem Weg. Nett wäre gewesen, wenn dieses auch schon oben gestanden hätte…

Dafür ist der Jasna See wunderschön und ein kleines Fußbad in dem (sehr kühlen) Wasser ist nach den Strapazen eine willkommene Belohnung.

Den See könnt Ihr allerdings von Kranjska Gora aus auch problemlos mit dem Auto, Fahrrad oder sogar zu Fuß erreichen, von daher müsst Ihr den grausamen Abstieg dafür nicht in Kauf nehmen.

Für uns geht es nach einer kleinen Rast am See an der Straße entlang zurück zum Parkplatz und wir sind froh, als wir am Ende endlich wieder an unserem Auto stehen.

Zwar waren die Ausblicke vom Ciprnik wirklich schön und auch die Hütte hat uns wunderbar gefallen, allerdings sind wir uns nicht sicher, ob es das wert war. Eventuell wäre der Abstieg nach Planica besser gewesen, allerdings war auch der Hinweg, insbesondere über den Wurzelweg, nicht wirklich ein Highlight.

Von daher würden wir Euch empfehlen eher nach einer anderen Wandung Ausschau zu halten.

Naturreservat Zelenci

Direkt an der Landstraße zwischen Rateče und Kranjska Gora liegt das kleine Naturreservat Zelenci.

Vom Parkplatz aus sind es allenfalls 5 bis 10 Minuten durch ein Waldstück, anschließend steht Ihr bereits am Ufer des kleinen, dafür aber unglaublich blauen Sees.

Viel Zeit kostet Euch der Abstecher daher nicht, der hübsche See ist einen Besuch aber auf jeden Fall wert.

Wanderung: Slap Martuljek

Ebenfalls gerade mal 10 Minuten von Kranjska Gora entfernt, findet Ihr bei Gozd Martuljek die gleichnamigen Martuljek-Wasserfälle. In Gozd Martuljek gibt es diverse Parkmöglichkeiten, die aber in der Regel gebührenpflichtig sind.



Trail Facts

  • Lage: Kranjska Gora
  • Start: Einer der Parkplätze in Gozd Martuljek
  • Traillänge: 5,88 Kilometer (zum unteren Wasserfall)
  • Höhenunterschied: 151 Meter Auf- und Abstieg (zum unteren Wasserfall)
  • Dauer: 2 Stunden
  • Besonderheit: Martuljek-Wasserfall

Der Weg selbst ist gut ausgeschildert, nicht besonders anspruchsvoll und führt zunächst durch den Wald und später wunderschön in der Klamm am Fluss entlang.

Den unteren Martuljek-Wasserfall erreicht Ihr nach knapp 45 bis 60 Minuten. Hier könnt Ihr, von einer Brücke, die über den Fluss führt, wirklich schöne Fotos machen.

Wenn Ihr noch Lust, Zeit und Energie habt, könnt Ihr von hier die Wanderung zum oberen MartuljekWasserfall fortsetzen, wir haben darauf, aufgrund des sehr wechselhaften Wetters, diesmal jedoch verzichtet.

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Rund um Kranjska Gora findet Ihr weitere nette Alpendörfer, die sich gut als Ausgangspunkt für Wander- Kletter- und/ oder Mountainbiketouren in die Berge eignen.

Besonders beliebt ist hier zum Beispiel der Ort Mojstrana, in dessen Nähe Ihr neben anspruchsvollen Bergtouren (u.a. auf den Triglav) auch diverse Klettersteige findet. Mehr zu der Triglav-Besteigung befindet Ihr in unserem Beitrag Slowenien – Zweitägige Gipfeltour auf den Triglav.

Uns selbst zieht es zunächst allerdings in die andere Richtung: Über den Vršič-Pass, den höchsten Pass Sloweniens, geht es nach Bovec im wunderschöne Soča-Tal.

Eine Übersicht über alle Stopps unserer Slowenien-Rundreisen findet Ihr in unserem Beitrag 15 Tage in Slowenien – Ein Routenbeispiel und 14 Tage in Slowenien – Ein Routenbeispiel für Wiederholungstäter. Von dort kommt Ihr dann auch in die entsprechenden Beiträge.

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