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Wandern auf Gran Canaria – 5 Touren zum Nachmachen

Wenn der Name Gran Canaria fällt, dann denken viele von Euch sicherlich als Erstes an Strandurlaub, doch tatsächlich hat die drittgrößte Insel der Kanaren noch viel mehr zu bieten als sommerliche Temperaturen und schöne Strände.

Auf dem sogenannten Miniaturkontinent findet Ihr bei einem Inseldurchmesser von gerade mal 50 Kilometern die wohl unterschiedlichsten Landschaften der Kanaren.

Im Süden und Südwesten zeigt sich Gran Canaria mit langen Stränden und ausgedehnten Dünenfeldern von der sonnigen Seite, während der wilde Westen eine spektakuläre Steilküste und grüne Täler zu bieten hat. Der Norden ist fruchtbar, die Küsten aber felsig und rau, während der Osten mit seinem Bilderbuchvulkan, dem Bandama, die Touristen anlockt. Und zu guter Letzt ist da noch die Inselmitte, die mit ihren tief eingeschnittene Schluchten mehr an den Gran Canyon, als an eine Kanareninsel erinnert.

Und diese einzigartige Landschaft könnt Ihr auf vielen Wanderwegen entdecken, von denen wir Euch im Folgenden fünf Touren zum Nachmachen vorstellen.

– Aktualisiert Mai 2021 –

Die Dünen von Maspalomas

Die Dunas de Maspalomas erstrecken sich im Südosten der Insel auf einer Länge von sechs und einer Breite von bis zu zwei Kilometern.

Die eindrucksvollen Dünen, die zwischen zwei und fünf Metern pro Jahr landeinwärts wandern können, bestehen aus zermahlenen Muschelschalen, die durch den Passatwind von der Küste ins Landesinnere getragen wurden.

Durch die Dünen führen diverse (Wander-)Wege, die hier beschriebene Tour startet am Faro de Maspalomas und führt Euch zu Beginn zunächst rund vier Kilometer am Meer entlang bis zum Nachbarort Playa del Inglés und von dort mitten durch die Dünenlandschaft zurück nach Maspalomas.


Trail Facts

  • Lage: Maspalomas
  • Start: Faro de Maspalomas
  • Traillänge: 8 Kilometer
  • Höhenunterschied: nahezu keiner
  • Dauer: 3 Stunden
  • Besonderheit: Faro de Maspalomas, Lagune Charca de Maspalomas, Dunas de Maspalomas

Von dem 68 Meter hohen Faro de Maspalomas, der bereits im Jahre 1889 erbaut wurde und das Wahrzeichen des Küstenortes Maspalomas macht Ihr Euch direkt auf den Weg zum Meer. Auf Eurem Weg dorthin trefft Ihr automatisch auf die Lagune Charca de Maspalomas, welche di Dünen an der Westseite begrenzt und in der sich Süß- und Salzwasser mischen.

Anschließend ist der Weg sehr einfach. Es geht immer an Meer entlang in Richtung Playa del Inglés.

Bereits während des Spazierganges am Meer laden die ersten Dünenausläufer zum hinauf und wieder hinab steigen ein, wobei Ihr Euch Eure Energie noch ein wenig aufsparen solltet, denn die imposantesten Dünen werden sich erst einige Zeit später zeigen.

In Playa del Inglés angekommen steigt Ihr zur Promenade hinauf und haltet Euch anschließend links, dann erreicht Ihr nach circa zehn Minuten das Centro de Visitantes.

Hier befindet sich nicht nur der Einstieg für Euren Rückweg durch die Dünen, sondern hier liegen auch die höchsten Dünen des Gebietes, die Ihr mit ein wenig Anstrengung auch hinaufsteigen könnt.

Durch die Dünen gibt es verschiedene Wege, die durch farbige Holzbohlen markiert sind. Allerdings solltet Ihr die Trails nicht unterschätzen, denn zum einen brennt die Sonne erbarmungslos ohne Schatten auf Euch nieder und zum anderen kommt Ihr dadurch, dass Euch der weiche Sand oft vielfach knöcheltief einsinken lässt, nicht besonders schnell voran.

Für den sogar ein wenig kürzeren Weg durch die Dünen braucht Ihr daher im Verhältnis zu der Strecke am Meer deutlich länger.

Trotzdem solltet Ihr auf einen Besuch in der Bilderbuchlandschaft auf keinen Fall verzichten.

Auf den Tauro

Der Aussichtsberg Montaña de Tauro liegt inmitten des Barranco de Mogán, der zu den fruchtbarsten Tälern der Insel zählt. Dies liegt vor allem an den Stauseen, die das Tal mit Wasser versorgen.


Trail Facts

  • Lage: Barranco de Mogán
  • Start: Kleine Steinrampe auf der linken Seite der GC 506 circa 3,2 Kilometer nach El Barranquillo Andrés
  • Länge: 5 Kilometer
  • Höhenunterschied: 300 Meter
  • Dauer: 1 1/2 Stunden
  • Besonderheit: Gipfel des Tauro

Nachdem Ihr den auf den ersten Blick nicht ganz so offensichtlichen Beginn des Trails gefunden habt, ist der Weg zum Gipfel ganz einfach. Ihr folgt einfach dem steinigen, aber gut begehbaren Weg ziemlich steil bergauf bis zu dem Hochplateau des Tauro, wobei Ihr bereits vor Erreichen des Gipfels einen unglaublichen Blick auf die eindrucksvollen Canyons und in den Barranco de Mogán habt.

Nach rund 1,8 Kilometern erreicht Ihr eine kleine Gabelung, folgt dort einfach dem Wegweiser nach links, anschließend erreicht Ihr nur wenig später das aus Steinen errichtete Gipfelplateau.

Dort angekommen solltet Ihr Euch auf jeden Fall ein wenig Zeit nehmen, um dem atemberaubenden Rundumblick zu genießen, bevor Ihr auf demselben Weg wieder zu Eurem Ausgangspunkt zurückkehrt.

Abstieg in den Bandama – Krater

Der Bandama Krater befindet sich im Nordosten der Insel, nicht weit von der Hauptstadt Las Palmas entfernt. Der größte Vulkankrater von Gran Canaria hat einen Durchmesser von 1.100 Metern, ist etwa 200 Meter tief und entstand vor circa 4.000 bis 5.000 Jahren.

Um den Startpunkt zu erreichen müsst Ihr an der Abzweigung auf der GC 802 den Schildern in Richtung “Golf Bandama” folgen (und nicht denen in Richtung Pico de Bandama). Die Tour beginnt dann auf dem Parkplatz in dem kleinen Ort direkt hinter der Abzweigung.

Am Parkplatz weist ein Schild erst- und einmalig auf den Trail hin.


Trail Facts

  • Lage: Caldera de Bandama
  • Start: Weiler Casas de Bandama
  • Länge: 3,5 Kilometer
  • Höhenunterschied: 250 Meter
  • Dauer: 1 Stunde
  • Besonderheit: Boden des Bandama-Kraters

Sofern Ihr den Startpunkt dann gefunden habt, könnt Ihr den Weg nicht mehr verfehlen.

Nur einige Meter vom Parkplatz entfernt führt Euch ein zunehmend steiler werdender Weg in Serpentinen bergab in den Krater, wobei der Bodenbelag schnell von asphaltiert in eine Mischung aus Lavaasche und Rollsplit wechselt, so dass Ihr gut aufpassen müsst, dass Ihr nicht ausrutscht.

Nach rund einem Drittel des Abstieges erreicht Ihr einen Aussichtspunkt, von dem Ihr den Krater gut überblicken könnt. Von hier sind es dann noch circa 140 Höhenmeter, bevor Ihr den Boden des Kraters erreicht. Dabei ist der Weg die ganze Zeit eindeutig, denn Abzweigungen  kommen hier nicht vor.

Am Boden angekommen gibt es dann jede Menge kleine Wege, auf denen Ihr den Krater erkunden könnt, wobei es auch einen Rundweg gibt, der Euch im Kreis durch den Kratergrund führt.

Im Anschluss müsst Ihr dann (leider) den ganzen Weg wieder hoch laufen.

Wanderung zum Wolkenfels Roque Nublo

Im Zentrum Gran Canarias liegt der Roque Nublo, ein 1.813 Meter hoher Berg, der zu den höchsten Erhebungen der Insel zählt.

Sein gleichnamiger Gipfelfels ist ein riesiger, 65 Meter hoher Felsen, der als das Wahrzeichen der Insel gilt. Unmittelbar neben dem Roque Nublo liegt der deutlich niedrigere Roque Rana.

Der Weg beginnt einige Kilometer hinter dem Ort Ayacata am Parkplatz La Goleta und ist, da er auch gut ausgeschildert, nicht zu verfehlen.


Trail Facts

  • Lage: Roque Nublo
  • Start: Parkplatz La Goleta
  • Länge: 5 Kilometer
  • Höhenunterschied: 2o0 Meter
  • Dauer: 1 Stunde
  • Besonderheit: Roque Nublo, Roque Rana

Der Aufstieg zum Roque ist ein beliebter Trail und der Weg nach oben ist gut ausgebaut. Ihr braucht allerdings trotzdem ein wenig Kondition, denn es geht ziemlich steil bergauf und zusätzlich gibt es während des Aufstiegs kaum Schatten.

Aber dafür habt Ihr bereits auf dem Weg das Ziel immer im Blick und zusätzlich auch immer wieder eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft.

Am Ende des Aufstieges gibt es dann als Belohnung für die Anstrengung weitere fantastische Panoramen, bei klarem Wetter könnt Ihr sogar den Teide auf Teneriffa sehen.

Sofern Ihr die Bilderbuchaussicht dann ausreichend genossen habt, geht es auf dem nunmehr bekannten Weg – diesmal bergab – wieder zurück zum Parkplatz.

Auf dem Königsweg von El Sao nach El Hornillo

Das fruchtbare Tal von Agaete, El Valle genannt, beginnt direkt östlich hinter dem gleichnamigen Ort und ist eines der schönsten Täler der Insel.

Eine rund zehn Kilometer lange Stichstraße führt vom Dorf hinauf bis unter den Berg El Gordo, der das Tal nach oben hin abriegelt. Je höher Ihr auf der lange Straße bergauf kommt, umso grüner wird das Tal, welches zum Obst- und Gemüseanbau genutzt wird.

Am Ende der Straße erreicht Ihr dann den Wendeplatz unter dem Dorf El Sao. Nun geht es nur noch zu Fuß weiter. Über einen gut erkennbarer Wanderweg könnt Ihr von hier auf den Berg El Gordo und zu dem Dorf El Hornillo, in dem die Menschen noch wie ihre Vorfahren in Höhlen leben, wandern.


Trail Facts

  • Lage: El Valle
  • Start: Wendeplatz von El Sao, am Ende der GC 231 bei Agaete
  • Länge: 3 Kilometer
  • Höhenunterschied: 250 Meter
  • Dauer: 2 Stunden
  • Besonderheit: Blick in das Tal von Agaete, El Hornillo

Da Euch der Pfad ohne Abzweigmöglichkeiten den Berg hinauf führt, könnt Ihr den Weg gar nicht verfehlen.

Der Blick in das Tal ist grandios, nach einiger Zeit könnt Ihr sogar bis zu Meer sehen, allerdings ist der Weg sehr steinig und an einigen Stellen stark ausgesetzt, so dass Ihr auch ein wenig auf Eure Füße achten solltet.

Wir selbst haben es leider nicht bis nach El Hornillo geschafft, da an dem Tag unser Wanderung tatsächlich ein ziemlich starker Calima aufkam. Die heiße, trockene Luft des Wüstenwindes machte das Laufen und Atem nahezu unmöglich, so dass wir uns nach circa 3/4 der Strecke dem Naturereignis geschlagen geben mussten und wieder umgekehrt sind.

Nichtsdestotrotz haben wir die Aussicht auf das eindrucksvolle Tal sehr genossen und können Euch einen Ausflug in das wunderschöne Tal nur empfehlen.

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Neben vielen tollen Wanderungen hat Gran Canaria aber noch viel mehr zu bieten. Wenn Ihr noch ein paar Ideen braucht, dann schaut doch einfach in unseren Beitrag Gran Canaria – 10 kleine und große Highlights.

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